Es ist wieder Zeit, zu fühlen und zu handeln
Amnesty Magazin 1/2018
2017, so geht eine Erzählung, war das Jahr, in dem Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten angelobt wurde; in dem Die Grünen in Österreich aus dem Nationalrat und die FPÖ in die Regierung gewählt wurden; und in dem weltweit Politiker*innen mit hasserfüllten Botschaften und fremdenfeindlichen Maßnahmen einen Keil zwischen die Menschen trieben.
2017, so geht eine andere Erzählung, war das Jahr, in dem Gewissensgefangene wie die Whistleblowerin Chelsea Manning freigelassen wurden (mehr auf Seite 15); in dem Hunderttausende für eine gerechte und gleichberechtigte Welt auf die Straße gingen und Botschaften der Freundschaft und Solidarität verbreiteten.
Und 2018? Geht es nach uns, so wird es das Jahr der Hoffnung: Wir werden verstärkt zu Themen in Österreich arbeiten und gemeinsam mit einer starken Zivilgesellschaft die Menschenrechte verteidigen (siehe Seite 5). Wir werden – wie Sandra Iyke auf Seite 14 schreibt – die Menschen auffordern, ihre Augen für jene zu öffnen, die unsere Unterstützung am nötigsten haben. Und wir werden Menschen wie Carmen Dupont (Seite 10), Omar (Seite 6) oder Esther Kiobel (Seite 16), die anderen Hoffnung geben und inspirieren, eine Plattform bieten. 2018, so könnte später eine Erzählung gehen, war ein gutes Jahr. Wir haben es jetzt in der Hand.
Martina Powell
Chefredakteurin

34.000 für Shackelia
Beim Briefmarathon 2017 haben sich Unterstützer*innen für Shackelia Jackson eingesetzt. Sie kämpft seit Jahren dafür, dass der Polizist, der ihren Bruder getötet hat, zur Rechenschaft gezogen wird. Im Dankesbrief schrieb sie: „Ihr habt mir Hoffnung gegeben, um wieder zu leben, zu träumen. [...] Seid weiterhin ein Zeichen der Veränderung und ein Licht auf unserem Weg.“

Tötungen nehmen zu
Es beginnt hier. Bringen wir die Wahrheit ans Licht – unter diesem Motto fordern wir, dass Gewaltverbrechen an Menschenrechtsverteidiger* innen lückenlos aufgeklärt werden. Die Zahlen sind eindeutig: Regierungen versagen weltweit, diejenigen zu schützen, die sich für die Menschenrechte einsetzen. Ein Beispiel dafür ist die getötete russische Journalistin Natalia Estemirowa.

281 Menschen
Immer mehr Menschenrechtsverteidiger*innen sind in tödlicher Gefahr. 2016 wurden fast doppelt so viele getötet wie 2015, nämlich 281.
Jetzt erst recht
Es beginnt hier. Schreiben wir Geschichte
Es ist an der Zeit, die Herzen wieder zu öffnen
Ein Hoch auf die Freundschaft
Hoffnung am Horizont?
Was uns Mut macht
Dein Brief kann Leben retten. Alles zum Briefmarathon
Auf der Flucht. Kein Weg nach Europa
Mein Körper. Meine Rechte. Alles zur Kampagne
Bhopal. 30 Jahre danach: Das Trauma dauert an
Stop-Folter. Start Now. Die neue Kampagne
Mein Körper. Meine Rechte.
Wie ein Licht in der Dunkelheit: Wenn Briefe Leben retten
Die dunkle Seite der Macht: Staat und Zivilgesellschaft in Russland
Das große Sterben im Mittelmeer
China: Repression im Zeichen des Fortschritts
Roma-Zwangsräumungen in Rumänian
Nigerdelta: Die vergessene Ölpest