Der italienische Senat hat heute ein Inhaftierungsabkommen mit Albanien ratifiziert. Menschen, die von italienischen Schiffen aus Seenot gerettet oder aufgegriffen werden, sollen nun automatisch in zwei albanische Haftzentren gebracht werden.
Das italienische Parlament hat grünes Licht für ein willkürliches Inhaftierungsabkommen gegeben, das Tausenden von Menschen schaden wird, die nach ihrer Rettung aus Seenot nach Albanien gebracht und dort automatisch inhaftiert werden sollen.
Menschen, die in Albanien landen und in die dortigen Zentren gebracht werden, darunter auch Geflüchtete und Asylsuchende, würden automatisch inhaftiert und könnten die Zentren bis zu 18 Monate lang nicht verlassen. Nach internationalem Recht ist eine automatische Inhaftierung willkürlich und daher illegal.
„Das Abkommen sieht zudem vor, dass Menschen tagelang auf Booten festgehalten werden, bis sie nach Albanien gebracht werden. Diese gefährliche Verdrehung der Such- und Rettungsregeln gefährdet Menschenleben. Der Entscheid der italienischen Regierung ist beschämend. Das Abkommen schadet Personen, die sich bereits in einer prekären Lage befinden”, sagt Matteo De Bellis, Experte für Migration und Asyl bei Amnesty International.