© Amnesty International
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Erfolg

Hinrichtung gestoppt

Im US-Bundesstaat Nevada sollte am 11. Juli die erste Hinrichtung seit zwölf Jahren durchgeführt werden. Doch nur wenige Stunden vor dem Termin wurde sie durch eine Richterin gestoppt.

Bei der geplanten Hinrichtung sollte das Beruhigungsmittel Midazolam in Kombination mit zwei weiteren Medikamenten in der vorgesehenen Giftspritze verwendet werden. Nachdem dieser Verwendungszweck bekannt wurde, reichte der Midazolam-Hersteller Alvogen bei einem Gericht in Las Vegas Klage ein. Der Bundesstaat Nevada habe den pharmazeutischen Vertrieb von Alvogen getäuscht, damit dieser ihm das Mittel verkaufe, „indem er die Absicht über den unsachgemäßen Gebrauch [des Medikaments] bei der geplanten Hinrichtung geheim gehalten habe“.

Erst etwa neun Stunden vor der geplanten Hinrichtung kam die Entscheidung des zuständigen Gerichts, die Hinrichtung vorübergehend auszusetzen. Die Richterin entschied, dass  „die Unternehmensreputation von Alvogen als Hersteller von lebensrettenden und lebensverbessernden Arzneimitteln nachhaltig Schaden nehmen" würde, falls die staatlichen Behörden „Alvogens Produkt Midazolam bei der Hinrichtung missbräuchlich einsetzten“. Sie untersagte dem Bundesstaat den Einsatz von Midazolam der Firma Alvogen „zur Vollstreckung der Todesstrafe, bis zu einem weiteren Beschluss dieses Gerichts“. Die nächste Anhörung setzte sie auf den 10. September 2018 an.

Obwohl der Hinrichtungsbefehl noch bis zum Ende der Woche gültig blieb, fochten die Behörden die Verfügung nicht an.

Seit der letzten Vollstreckung eines Todesurteils in Nevada haben 22 Länder die Todesstrafe entweder gänzlich oder für Nicht-Kapitalverbrechen abgeschafft. Bis heute haben mehr als 142 Länder die Todesstrafe per Gesetz oder in der Praxis abgeschafft. Auch sechs US-Bundesstaaten haben die Todesstrafe seitdem abgeschafft.

2018 sind bereits zwölf Menschen in den USA hingerichtet worden. Die Gesamtzahl der Hinrichtungen in den USA seit der Wiederaufnahme der Todesstrafe im Jahr 1976 steigt damit auf 1.477. Amnesty International lehnt die Todesstrafe grundsätzlich und uneingeschränkt ab.

Vielen Dank allen, die sich eingesetzt haben!