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Sibel Çapraz bekommt dringende medizinische Versorgung

Die Gemeinderätin wurde zur ärztlichen Behandlung aus der Haft entlassen

Sibel Çapraz wurde am 28. Februar unter bestimmten Bedingungen freigelassen. Sie war seit fast einem Jahr in Untersuchungshaft und benötigte ärztliche Behandlung und eine dringend notwendige Operation. Durch ihre Freilassung kann sie jetzt die lebenswichtige medizinische Behandlung erhalten.

Sowohl Sibel Çapraz als auch ihre Schwester drückten gegenüber Amnesty International ihren tiefen Dank für alle aus, die für sie eingetreten sind.

Sibel Çapraz ist Mitglied des Gemeinderats von Hakkari. Ihr wurde in der Nacht des 27. November 2015 in Yüksekova im Südosten der Türkei während der Zusammenstöße zwischen türkischen Sicherheitskräften und bewaffneten Einzelpersonen mit Verbindungen zur PKK in den rechten Arm und in den Bauch geschossen. Sie wurde mehrmals am Arm und an den inneren Organen operiert, dann aber wegen „Schürens von öffentlichem Hass oder Feindschaft“ und „Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Vereinigung“ angeklagt und in Untersuchungshaft genommen.

Im Februar 2016 hätte sie nochmals operiert werden sollen, um den künstlichen Darmausgang entfernen zu lassen, der ihr aufgrund ihrer Verletzungen gelegt werden musste. Während ihres Gefängnisaufenthalts erhielt sie diese Operation jedoch nicht, obwohl laut einer ärztlichen Einschätzung, die Verzögerung das Risiko von Komplikationen erhöhte und möglicherweise ihr Leben bedroht hätte.

Am 28. Februar 2017 wurde Sibel Çapraz in einer gerichtlichen Anhörung die bedingte Freilassung gewährt. Das Gericht ordnete Hausarrest und ein internationales Reiseverbot gegen sie an. Der Rechtsbeistand von Sibel Çapraz bestätigte Amnesty International jedoch, dass die Behandlung im Krankenhaus vom Hausarrest ausgenommen ist und sie nun endlich die verzögerte Operation erhalten kann.

Vielen Dank allen, die sich eingesetzt haben!