6. Fortschritte für LGBTIQ+
In vielen Ländern werden LGBTIQ+ diskriminiert und verfolgt. Weiterhin gibt es Länder, in denen auf Homosexualität Haft oder sogar die Todesstrafe steht. Gleichzeitig haben wir im vergangenen Jahr gemeinsam mit Tausenden Unterstützer*innen große Erfolge in Bezug auf die Rechte von LGBTIQ+ erzielen können. Drei Beispiele:
Angola: Das Parlament hat im Jänner beschlossen, ein Gesetz zu streichen, auf dessen Grundlage homosexuelle Beziehungen kriminalisiert wurden. Das Parlament ging aber noch einen Schritt weiter: Künftig soll jegliche Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung unter Strafe gestellt werden.
Ukraine: Am 23. November sorgte ausreichend Polizeipräsenz dafür, dass auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew der diesjährige Trans March stattfinden konnte. Geschützt durch die Beamt*innen gedachten etwa hundert Teilnehmende anlässlich des internationalen Transgender Day of Rememberance den Betroffenen von Transfeindlichkeit. Angekündigte Störungsversuche rechter Gruppierungen konnten verhindert werden.
Im Mai verabschiedete das Parlament in Taiwan ein historisches Gesetz: Als erstes Land in Asien soll gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt sein. Im Mai 2017 hatte das Verfassungsgericht erklärt, dass das geltende Ehegesetz gleichgeschlechtliche Paare diskriminiert. Der Gerichtshof gab dem Gesetzgeber zwei Jahre Zeit, um bestehende Gesetze zu ändern oder neue Gesetze zu erlassen, um gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu legalisieren.
Was noch zu tun ist
Während Homosexualität in einigen Teilen Asiens entkriminalisiert wird, sind die LGBTIQ+-Rechte in Malaysia, Indonesien, Brunei und Singapur nicht geschützt. Amnesty beobachtete einen Anstieg von homosexuellenfeindlicher Rhetorik durch Politiker*innen im Vorfeld von Wahlen in der gesamten Region im vergangenen Jahr.