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Fünf Menschen, die nach Österreich geflüchtet sind, erzählen ihre Geschichte

20. Juni 2016

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Youssuf ist Rapper und wie das so ist, rappt er über jene Dinge, die ihn bewegen. Seinen Track „Paragraph 8“ schreibt er in einer Zeit, als er in Österreich subsidiären Schutz bekommt. Damals versucht er seine Frau nach Österreich nachzuholen. Sie ist zu diesem Zeitpunkt noch in Afghanistan und nicht in Sicherheit, so wie er.

„Ich habe mich in Österreich nie wie eine Fremde gefühlt.“ Afraa ist in Syrien geboren und aufgewachsen. Dort studiert sie englische Literatur und arbeitet später im Marketing, wo sie Moustafa trifft. Die beiden verlieben sich und heiraten. In Syrien herrscht Krieg und als die Situation unerträglich wird, beschließt das Ehepaar vor knapp einem Jahr in Österreich um Schutz anzusuchen. Vor vier Monaten kommt ihr erster Sohn Liam zur Welt, natürlich steht  er von nun an im Zentrum all ihrer Plänen und Träume. 

Bis zu dem Moment, als Bahaa auf dem Lastwagendeck durch die Wüste fährt, hatte seine Flucht nach Europa fast etwas von einem großen Abenteuer: die Facebook-Gruppe, in der sich 130 syrische Familien, Frauen und Männer organisieren, um gemeinsam die Flucht nach Europa zu wagen oder das Satellitentelefon, das er für die Überfahrt zu besorgen hatte. Er fühlt sich wie Robinson Crusoe, ein bisschen zumindest.

„Es ist verrückt, wie viele Möglichkeiten es hier gibt“. Das, sagt Faiz, sei das Beste an seinem Leben hier in Wien. Faiz ist in Afghanistan geboren, nahe der Grenze zum Iran. Ungefähr zwei Jahre ging er dort zur Schule, aber Schule könne man das eigentlich nicht nennen. Er konnte lesen, kaum schreiben. Heute spricht, schreibt und liest er Deutsch und saugt alles Wissen in sich auf, das er lernen kann: jetzt den Hauptschulabschluss, dann die HTL, später will er Informatik studieren.

Driss ist Mitte Zwanzig und wurde als eines von acht Kindern in einem Armenviertel von Casablanca, Marokko geboren. Er ist von Geburt an blind. Eigentlich, so sagt er, eine sichere Voraussetzung dafür, nie die Schule zu besuchen und nicht zu studieren. Nicht dort, wo er herkommt.