Verschwindenlassen, Folter und andere Misshandlungen sind im Iran weit verbreitet und werden systematisch angewendet, ohne geahndet zu werden. Gerichte verhängen Körperstrafen, die der Folter gleichkommen, wie Auspeitschungen und Amputationen. Das Recht auf ein faires Gerichtsverfahren wird systematisch verletzt. Die Todesstrafe dient als Mittel der politischen Unterdrückung und trifft zunehmend Angehörige ethnischer Minderheiten. Allein im Jahr 2023 wurden im Iran mindestens 853 Menschen hingerichtet. Amnesty International fordert dringend ein entschlossenes Vorgehen der internationalen Gemeinschaft, um die erschreckende Zunahme von Hinrichtungen zu stoppen.
Die landesweiten „Woman Life Freedom“ Proteste, ausgelöst durch den Tod der 22-jährigen Mahsa (Zhina) Amini am 13. September 2022, wurden von den iranischen Behörden brutal niedergeschlagen. Amnesty International hat aufgedeckt, dass die oberste Militärbehörde im Iran die Kommandierenden der Streitkräfte aller Provinzen angewiesen hat, „mit aller Härte“ gegen Menschen vorzugehen. Die Sicherheitskräfte schlugen die Proteste mit unrechtmäßiger Gewalt und Massenverhaftungen nieder. Sie schossen unrechtmäßig mit scharfer Munition und Metallkugeln.