Big Tech und Datensicherheit: Milliarden Menschen werden Überwacht
Das Jahrzehnt hat mit dem Aufstieg von Big-Tech-Unternehmen wie Facebook und Google eine orwellsche Wende eingeleitet: Facebook und Google sammeln unsere persönlichen Daten und monetarisieren sie. Die daraus resultierende allgegenwärtige Überwachung bedroht Milliarden von Menschen und stellt eine systematische Bedrohung unserer Menschenrechte dar.
Zu Beginn des Jahrzehnts wurden wir alle in ein falsches Sicherheitsgefühl eingelullt und dachten noch, wir würden lediglich Fotos mit einigen wenigen Freunden teilen. Bis heute ist immer deutlicher geworden, dass unsere geteilten Informationen sowohl als Waffe zu Beeinflussung und Manipulation als auch als Mittel zur Verbreitung gefährlicher Desinformationen und zum Online-Missbrauch genutzt werden können. Ein Jahrzehnt später ist die so genannte "Einfluss-Industrie" in Form von Social-Media-Plattformen, Internet-Suchmaschinen, Datenbrokern und Technologieunternehmen zu einer der größten und finsteren gesellschaftlichen Bedrohungen unserer Zeit geworden: Unsere persönlichen Daten werden für Marketing und Werbung analysiert, um mit Vorhersagen über unsere Interessen, Eigenschaften und letztlich über unser Verhalten zu handeln.
Wir leben heute in einer Welt, in der die heimtückische Kontrolle weitreichende Konsequenzen über unser digitales Leben hat, die sogar über unsere Privatsphäre hinausgehen. Desinformation und Informationsmanipulation ist ein ständiges Schlachtfeld mit schwerwiegenden Auswirkungen auf unsere Meinungs-, Ausdrucks- und Gedankenfreiheit. In Meinungsumfragen zeigen sich sehr viele Menschen besorgt über den Einfluss der Big Tech-Unternehmen auf ihr Leben, sowohl über Daten, die zu viel über sie aussagen, als auch über Daten, die von staatlichen Behörden benutzt werden, um sie ins Visier zu nehmen.
Es dauerte eine Weile, bis die menschenrechtlichen Risiken, die Big Tech birgt, deutlich wurden, auch weil die Zivilgesellschaft und die Technologieunternehmen traditionell zusammenarbeiten, um das Internet frei von staatlicher Einmischung und damit auch von Regulierung zu halten. Ein klassisches Beispiel ist die Verteidigung der End-to-End-Verschlüsselung. Diese Arbeit ist wichtig. Aber da wir die Bedrohung der Menschenrechte nur aus der Perspektive von staatlicher Überwachung und Zensur betrachteten, haben wir das Ausmaß der Bedrohung durch die allgegenwärtige Präsenz von Big Tech erst allmählich vollständig erkannt.
In diesem Jahrzehnt wird es die Verantwortung der Regierungen sein, Maßnahmen zu ergreifen, um uns vor Menschenrechtsverletzungen durch Unternehmen zu schützen. Wirksame Datenschutzgesetze und eine effektiven Regulierung der Big Tech-Unternehmen müssen in Übereinstimmung mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durchgesetzt werden.