NGO-Mitarbeiter Salah Hammouri ist frei
Am 30. September wurde Salah Hammouri aus dem Ketziot-Gefängnis im südlichen Israel entlassen. Der französisch-palästinensische Anwalt und NGO-Mitarbeiter hatte ein Jahr ohne Anklage oder Gerichtsverfahren in Haft verbracht.
Salah Hammouri arbeitet in Jerusalem als Forscher für die palästinensische Menschenrechtsorganisation Addameer (Addameer Prisoner Support and Human Rights Association) mit Sitz in Ramallah im Westjordanland. Am 17. August 2017 hatte der israelische Verteidigungsminister Avigdor Liberman eine sechsmonatige Verwaltungshaftanordnung gegen Salah Hammouri erlassen. Daraufhin wurde er am 23. August 2017 während einer nächtlichen Durchsuchung seines Zuhauses festgenommen. Einen Monat später bestätigte ein israelisches Bezirksgericht in Jerusalem die Verwaltungshaftanordnung, die eine zunächst sechsmonatige Haft vorsah, jedoch am dreimal um jeweils vier Monate verlängert wurde.
Auch seine Frau Elsa Lefort, eine französische Staatsbürgerin, darf die besetzten palästinensischen Gebiete und Israel seit 2016 nicht mehr betreten. Vor ihrer Abschiebung im Februar 2016 hatten israelische Behörden sie drei Tage lang in einer Haftanstalt nahe des Flughafens Ben Gurion festgehalten. Seit seiner Festnahme hatte Salah Hammouri weder seine Frau noch seinen einjährigen Sohn gesehen.
Addameer zufolge wurde Salah Hammouri freigelassen, nachdem ein israelischer Richter seine Verwaltungshaft nicht weiter verlängert hat. Inzwischen ist er in sein Zuhause im Stadtteil Kafr Aqab im besetzen Ostjerusalem zurückgekehrt.
Nach seiner Freilassung sprach er mit Amnesty International und ließ Dankesbotschaften an all diejenigen übermitteln, die in seinem Fall tätig geworden waren:
Trotz meines Freiheitsentzuges hatte ich keinen Zweifel daran, dass mein Unterstützerkreis weiter wachsen würde. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass sich Menschen weltweit erheben würden, um das Unrecht und die willkürliche Inhaftierung anzuprangern und meine Freilassung zu fordern.
Salah Hammouri
Er fügte hinzu: „Diese Gewissheit war für mich eine echte Hoffnung, und auch für meine Familie, meine Frau und meinen Sohn, die ich seit über einem Jahr nicht mehr gesehen hatte. Ich bin ihnen allen zutiefst dankbar. Seid versichert, dass eure Unterstützung in diesem Fall wertvoll ist und ich nicht aufhören werde, gegen das Unrecht, dem wir uns gegenübersehen, zu kämpfen. Unsere Freiheit ist nicht käuflich, auch wenn wir manchmal einen sehr hohen Preis für sie zahlen. Das palästinensische Volk sollte, wie alle anderen auch, in Freiheit leben können. Die Tatsache, dass ihr in eurer Unterstützung nicht nachlasst, gibt mir und anderen so viel Kraft, unseren Kampf gegen die Besetzung fortzusetzen. Die Unterstützung und Mobilisierung sollte bis zur Freilassung aller palästinensischen politischen Gefangenen und Häftlinge fortgesetzt werden, einschließlich meiner Addameer-Kollegen Ayman Nasser und Khalida Jarrar, in deren Fällen Amnesty International weiterhin aktiv ist.“
Vielen Dank allen, die sich eingesetzt haben.