© Amnesty International
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Erfolg

Krimtataren freigelassen

Die beiden Aktivisten Ilmi Umerov und Akhtem Chiygoz wurden am 25. Oktober in die Türkei ausgeflogen und dort freigelassen. Zuvor waren sie von einem De-facto-Gericht der von Russland besetzten Krim zu Haftstrafen verurteilt worden. Am 27. Oktober reisten sie in die ukrainische Hauptstadt Kiew, von wo sie in ihre Heimat Krim zurückkehren wollen.

Hintergrund
Ilmi Umerov und Akhtem Chiygoz sind stellvertretende Sprecher der Medschlis (Vertretung) der krimtatarischen Gemeinschaft. Die russischen Behörden bezeichnen diese als „extremistische Organisation“. Beide Männer sind als offene Kritiker der russischen Besetzung der Krim bekannt. Ilmi Umerov wurde am 27. September nach einem Scheinverfahren zu zwei Jahren Gefängnis in einer Strafkolonie verurteilt, weil er die russische Besetzung der Krim kritisiert hatte. Während er auf das Berufungsverfahren wartete, war er jedoch noch nicht inhaftiert. Akhtem Chyigoz war dagegen am 11. September nach mehr als zwei Jahren in Untersuchungshaft zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Die Grundlage hierfür bildeten konstruierte Anklagen wegen angeblicher Organisierung von Massenunruhen im Jahr 2014. Beide waren gewaltlose politische Gefangene.

Amnesty International begrüßt die Freilassung von Ilmi Umerov und Akhtem Chiygoz. Die Organisation sieht diese als positiven Schritt, äußert aber gleichzeitig Bedenken hinsichtlich deren Bedingungen. Diese sind nach wie vor unklar. Da Ilmi Umerov und Akhtem Chiygoz ausschließlich aufgrund der friedlichen Ausübung ihrer Rechte auf Meinungs- und Vereinigungsfreiheit verfolgt werden, sollte ihre Freilassung bedingungslos sein.

Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben!