© Christoph Liebentritt
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Women without Shadows - 30 Jahre Netzwerk Frauenrechte

21. Juni 2019

Das Amnesty-Netzwerk Frauenrechte ist heuer 30 Jahre alt. Das feierten wir am 21. Juni mit Gesprächen, Bildern, Filmen und Musik und natürlich mit unseren Freund*innen und Unterstützer*innen. Information und Diskussion kamen dabei nicht zu kurz.

Barbara Wagner, Juristin und Sprecherin des NW Frauenrechte, berichtete von unserer Arbeit für die Rechte von Frauen und Mädchen in aller Welt. Sie betonte vor allem die Hartnäckigkeit und Beständigkeit, die wirksame Menschenrechtsarbeit erfordert. Aber auch motivierende Erfolge für die Frauenrechte kamen zur Sprache. Bei den Frauen der iranischen Community bedankte sich Barbara für die jahrelange gute Zusammenarbeit.

Ikram Yakoubi, Mitglied des Amnesty-Netzwerks Frauenrechte und Malerin, machte mit ihren Bildern und der Dokumentation „The Rural Woman Outcry“ tunesische Frauen auf dem Land sichtbar. Bei der Veranstaltung stellt Ikram ihre Bilder aus.

„The Rural Woman Outcry“, eine Dokumentation der Impact Foundation for Research and Development, beleuchtet die harten, ausbeuterischen Lebensbedingungen von Landarbeiterinnen in Jendouba im Nordwesten Tunesiens. Der Film ist ein Versuch, die Stimmen dieser Frauen zu Gehör zu bringen und die Wahrung ihrer sozioökonomischen Rechte zu fordern. Landarbeiterinnen verdienen nicht nur empörend wenig für ihre harte Arbeit, Arbeitsvermittler knöpfen ihnen von ihrem kargen Lohn noch zusätzlich Geld ab. Arbeitsrechtliche Vertretung gibt es nicht für sie.

Parastoo Fatemi, M.A. in Human Rights und ebenfalls Mitglied des NW Frauenrechte, präsentierte den Film der iranischen Filmemacherin Mahnaz Mohammadi „Women without Shadows“ und holt marginalisierte Frauen im Iran an das Licht. „Women without Shadows“ zeigt das Leben obdachloser und verlassener Frauen in einer staatlichen Unterkunft. Der mehrfach ausgezeichnete Film wurde auf internationalen Filmfestivals gezeigt und porträtiert Frauen mit Behinderungen in einem geschlossenen Heim. Anschließend sprach Parastoo über ihre eigene wissenschaftliche Arbeit zu Frauen mit Behinderung im Iran und zeigt ein Video über die nahezu unüberwindlichen Hürden, die Frauen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben verwehren.

Mahnaz Mohammadi ist eine anerkannte iranische Filmemacherin und Frauenrechtsaktivistin, die mehrmals verhaftet und wegen "Gefährdung der nationalen Sicherheit“ 2014 zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Amnesty hatte mit vielen internationalen Organisationen wiederholt ihre Freilassung gefordert.

Musikalisch begleitet wurde unsere Veranstaltung vom Baharak & Pouyan Duo. Baharak Abdolifard und Pouyan Kheradmand präsentieren in ihrem 2013 gegründeten Projekt klassische persische Musik. Sowohl Komposition als auch Improvisation stützen ihr künstlerisches Wirken.

Das Interesse an unserer Veranstaltung war groß, jeder Platz im Saal besetzt.

Wir bedanken uns beim Lindner Hotel am Belvedere für das preisliche Entgegenkommen und den guten Service.

 

  • © alle Fotos: Christoph Liebentritt