Kolumbien: Für den Schutz der Umwelt ohne Lebensgefahr
2. Mai 2024Yuly Velásquez ist Fischerin und Präsidentin von FEDEPESAN, dem Verband für traditionelle Fischerei, Umweltschutz und Tourismus der Region Santander. Die Organisation mit Sitz in Barrancabermeja berichtet, dass fossile Konzerne durch Raffinerieabfälle und Öllecks das Wasser der Region verschmutzen. Die größte Raffinerie Kolumbiens steht in Barrancabermeja, betrieben vom größten Erdölunternehmen des Landes – der Konzern aber weist jede Verantwortung von sich.
Die Umweltzerstörung prangert FEDEPESAN so erfolgreich an, dass die Fischer*innen immer wieder bedroht und angegriffen werden. Yuly Velásquez und ihre Kolleg*innen fordern die kolumbianische Regierung auf, ihre Flusslandschaften als Lebensgrundlage für Menschen und Tiere zu schützen und die Verschmutzungen zu stoppen. Doch der Staat schaut seit Jahren tatenlos zu.
Setze gemeinsam mit Yuly Velásquez die kolumbianische Regierung unter Druck, die Zerstörung der Ökosysteme in Santander zu stoppen und erneute Angriffe auf die Mitglieder von FEDEPESAN zu verhindern. Angriffe auf den Klimaschutz sind Angriffe auf die Menschenrechte: In keinem anderen Land werden so viele Aktivist*innen getötet wie in Kolumbien. Die Regierung von Präsident Petro muss endlich handeln!
Der Rio Magdalena ist Kolumbiens größter Fluss und Lebensgrundlage für Yuly Velásquez. Seit Generationen ist die tropische Flusslandschaft in der zentralkolumbianischen Region Magdalena Medio Quelle für Trinkwasser, Heimat für Seekühe und Schildkröten, sie ernähren hunderte Fischerfamilien. Nun ist dieses lebensspendende Ökosystem in Gefahr..
Im globalen Kampf gegen die Zerstörung von Umwelt und Existenzen stehen die Fischer*innen von FEDEPESAN in der ersten Reihe – sie riskieren ihr Leben für den Klimaschutz. In keinem anderen Land müssen dafür so viele Menschen mit ihrem Leben bezahlen wie in Kolumbien.
Für den unerschrockenen Einsatz zum Schutz von Umwelt, Klima und Menschenrechten verlieh die deutsche Sektion von Amnesty International den Menschenrechtspreis 2024 an FEDEPESAN und seine Präsidentin Yuly Velásquez.