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FrauenFilmTage 2019: Latifa, a fighting heart

5. März 2019

Schon seit Jahren ist das Amnesty-Netzwerk Frauenrechte Kooperationspartnerin der FrauenFilmTage. Heuer waren wir es am 4. März mit dem Film

LATIFA, A FIGHTING HEART (Latifa, le Coeur au combat)

Cyril Brody, Olivier Peyon, Frankreich 2017, 97 Min., Dokumentarfilm, OmeU

Filmhandlung
Das Leben von Latifa Ibn Ziaten veränderte sich 2012 von Grund auf, als sie ihren Sohn bei einem Terroranschlag in Toulouse verlor. Doch Latifa verweigert Angst- und Hassgefühle und verwandelt ihre Trauer stattdessen in positiven Aktivismus. Sie gründet den Verein für Jugend und Frieden (Association Imad Ibn Ziaten pour la Jeunesse et la Paix) und reist seither quer durch Frankreich um in direkten Dialog mit benachteiligten Jugendlichen zu treten. Wir begleiten sie in Schulen, in Gefängnisse, in Jugendzentren, in die Banlieues und auf Konferenzen, wo sie unermüdlich ihre Geschichte erzählt und beeindruckend unprätentiös komplexe Themen wie Integration, Rassismus, Chancengleichheit, die Trennung von Religion und Staat, und natürlich den Islam, diskutiert.
Latifa ist ein beeindruckendes Portrait einer starken Frau, gleichzeitig Französin, Marokkanerin und Muslima, die sich für Jugendliche und für ein gewaltfreies Zusammenleben einsetzt.
Unsentimental bringt uns der Dokumentarfilm Latifas starke, universelle Botschaft von Frieden, Toleranz und Hoffnung nahe.

© Cinephil
© Cinephil


Im Anschluss moderierte Barbara Wagner, Sprecherin des Netzwerks für Frauenrechte ein Gespräch über Radikalisierung als pädagogische Herausforderung mit Mag.a Verena Fabris (Leitung Beratungsstelle Extremismus).

Die Beratungsstelle Extremismus bietet seit rund 5 Jahren eine Helpline an, die von Montag bis Freitag zwischen 10 und 15 Uhr besetzt ist und anonym Beratung zum Thema Extremismus anbietet. Verena Fabris berichtet aus ihren Erfahrungen, dass meist Eltern oder Lehrer*innen anrufen, die sich um Jugendliche, die hauptsächlich zwischen 16 und 20 Jahren sind, sorgen. Der Rat ans Publikum ist: "den Dialog aufrecht[zu]erhalten" und die Jugendlichen nicht zu ignorieren oder sie abzuweisen. Aus dem Publikum kommt der Rat, der auf eigener Erfahrung beruht: Die Frage Wie kann ich dir helfen? ist nicht ausreichend. Man soll stattdessen der Person "Mut zusprechen".

Und genau das haben wir auch von Latifa im Film gelernt. Sie reist von Schule zu Gefängnis und weiter durch ganz Frankreich, unterhält sich mit Jugendlichen, hört sich ihre Probleme an und spricht ihnen Mut zu. 

Zum Schluss legt uns Verena Fabris noch ans Herz stets die "eigene Vorurteile an[zu]sehen" und sich "der eigenen Privilegien bewusst [zu] sein".

Mehr zu den FrauenFilmTagen findest du hier.

Wir haben den Abend sehr genossen und freuen uns schon aufs nächste Mal.