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2010 fiel die Entscheidung für Katar als Austragungsort für die Fußball-WM 2022, und dies trotz der ausbeuterischen und menschenrechtswidrigen Situation der Arbeitsmigrantinnen und Migranten in dem Golfstaat.
Seither hat die Anzahl der Menschen in Katar um eine Million Menschen (also zwei Drittel der Bevölkerung) zugenommen. 95 Prozent der Arbeitskräfte sind Migrantinnen und Migranten, großteils aus Asien, die auf Baustellen, im Dienstleistungssektor und in privaten Haushalten arbeiten. Arbeitsmigrant/innen werden routinemäßig Opfer von Ausbeutung: Zwangsarbeit, keine oder verspätet ausgezahlte niedrige Löhne, fehlende Sicherheitsvorkehrungen, sexuelle Gewalt an Frauen, Leben in Substandard-Unterkünften. Das rechtliche System verbietet Arbeitsmigrant/innen die freie Wahl des Arbeitgebers; bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes ohne Zustimmung ihres aktuellen Arbeitgebers würden sie sich strafbar machen.
Angesichts des internationalen Drucks reagierte Katar und unterzeichnete ein Abkommen mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) der UNO, um seine Gesetzgebung an die internationalen Rechtsvorschriften anzupassen. Seither erließen die Behörden mehrere Gesetze zugunsten von Arbeitsmigrant/innen. Dies sind zweifelsohne positive Entwicklungen, aber bei Weitem nicht ausreichend, wie ein aktueller Fall belegt: Arbeitsmigranten aus Indien, Nepal und den Philippinen warten seit 2017 auf ihren Lohn von der Firma Mercury MENA, die am Bau des Vorzeigeprojekts Future City Lusail der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 beteiligt ist.
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