3,8 Millionen Vertriebene
Die schlimmste Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg
Ukrainische Zivilist*innen, deren Häuser zerstört wurden und die um ihr Leben fürchten, sind gezwungen, massenhaft aus dem Land zu fliehen. Bis heute leben Tausende von Menschen unter rechtswidrigem Bombardement, während Millionen von Menschen im Verlauf des Konflikts in der Ukraine vertrieben wurden. Schätzungsweise 3,8 Millionen Menschen sind bereits in die Nachbarländer geflohen.
Die Angriffe der russischen Streitkräfte auf die Zivilbevölkerung und die Zerstörung der zivilen Infrastruktur der Ukraine verstoßen gegen das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte. Die Kriegsparteien müssen alle Anstrengungen unternehmen, um die Zivilbevölkerung zu schonen, ihr sicheres Verlassen der Konfliktgebiete zu ermöglichen und den Zugang zu unparteiischer humanitärer Hilfe zu erlauben. Amnesty International appelliert an die Parteien, sich auf die Einrichtung gut geplanter und sicherer humanitärer Korridore zu einigen und solche Vereinbarungen einzuhalten.
Amnesty International beobachtet auch die Situation in den Aufnahmeländern und an den Grenzen. Geflüchtete berichteten Amnesty International von großer Hilfsbereitschaft freiwilliger Helfer*innen, aber auch von Hürden, Diskriminierung und gewaltsamen Angriffen an den Grenzen. Einige hoffen auf eine baldige Rückkehr in die Ukraine. Die Aufnahmeländer müssen den Menschen menschenwürdige Aufnahmebedingungen bieten und ihre Rechte schützen. Jeder Mensch, der vor Gefahren oder Konflikten flieht, muss ohne Diskriminierung Schutz erhalten.