Atena Daemi, Iran
Sie träumt wie viele von der Abschaffung der Todesstrafe im Iran. Sie hat Publikationen auf Facebook, Twitter und Instagram geschrieben, Flugblätter verteilt und an friedlichen Demonstrationen teilgenommen. Diese einfachen Handlungen wurden als „Beweismittel“ genutzt, um sie zu sieben Jahren Gefängnis zu verurteilen. Ihr Prozess dauerte nur 15 Minuten. Atena ist mit Gewalt und erniedrigender Behandlung hinter Gittern konfrontiert. Dennoch führt sie ihre Arbeit für die Menschenrechte sogar in Haft weiter fort.
Nawal Ben Aissa, Marokko
Nawal ist eine der führenden Stimmen der HirakBewegung. Diese Bewegung fordert mehr Unabhängigkeit und eine Entmilitarisierung der RifRegion in Nordmarokko. Mit Videos mobilisierte die 36Jährige online für die Rechte der Menschen in der Region. Nawal wurde mehrmals verhaftet und im Februar 2018 zu zehn Monaten Haft verurteilt. Diese Strafe wurde nun in Bewährung umgewandelt, doch sie wird nach wie vor von den Behörden überwacht.
Geraldine Chacón, Venezuela
Sie hat immer davon geträumt, sich für andere einzusetzen. Deshalb hilft sie jungen Menschen in ihrer Heimatstadt, ihre Rechte zu verteidigen. Aber sie wird von den Behörden verfolgt, nur weil sie versucht, das Leben in ihrem Land zu verbessern. Sie haben sie vier Monate lang inhaftiert und ihr verboten das Land zu verlassen, nur wegen der Verteidigung der Menschenrechte. Ihr Fall ist immer noch nicht abgeschlossen, so dass sie jederzeit wieder verhaftet werden kann, ohne Vorwarnung.
Über den Briefmarathon
Unterstützer*innen auf der ganzen Welt schreiben jedes Jahr im Rahmen des Amnesty-Briefmarathons (international „Write for Rights“ genannt) Nachrichten für jene, die sich für die Menschenrechte einsetzen. Der Briefmarathon ist das größte Menschenrechtsevent der Welt: Allein letztes Jahr sammelte Amnesty mehr als 5,5 Millionen Briefe, Faxe, E-Mails und Unterschriften von Teilnehmer*innen in 208 Ländern und Regionen. Die Unterstützer*innen von Amnesty International können nicht nur Nachrichten der Solidarität versenden, sondern auch Briefe an politische Entscheidungsträger*innen schreiben und sie dazu auffordern, Menschenrechtsverteidiger*innen zu schützen.
Die erste Briefmarathon-Kampagne von Amnesty International fand vor 16 Jahren statt. Seither haben Millionen von Aktionen von Aktivist*innen weltweit stattgefunden – und jedes Jahr zeigt der Einsatz Wirkung: Fälschlich inhaftierte Menschen werden befreit, Folterer werden vor Gericht gebracht und Inhaftierte werden menschlicher behandelt.