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Ukraine: Russische Angriffe auf Kiew und weitere Städte sind offensichtliche Verstöße gegen das Kriegsrecht

11. Oktober 2022

In den frühen Morgenstunden des 10. Oktober, und erneut am Morgen des 11. Oktober, führten russische Streitkräfte massive Raketenangriffe auf mehrere ukrainische Städte durch, darunter Kiew, Dnipro, Saporischschja und Schytomyr. "Es ist ein weiterer Tag mit erschütternden Nachrichten aus der Ukraine, an dem Russland mehrere Angriffe auf Wohngebiete, Stadtzentren und zivile Infrastrukturen durchgeführt hat. Der Krater, den eine russische Rakete mitten auf einem Kinderspielplatz im Zentrum von Kiew hinterlassen hat, ist ein erschütterndes Symbol für die völlige Missachtung von Menschenleben, die Russlands Invasion kennzeichnet”, sagt Agnès Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International in Reaktion auf die gemeldeten russischen Luftangriffe, und sagt weiter:

"Amnesty International fordert Russland auf, seinen Aggressionskrieg sofort zu beenden. Alle, die für die russische Aggression und die Kriegsverbrechen in der Ukraine verantwortlich sind, müssen für ihre Taten strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden."

Die russischen Angriffe haben zum Ziel, Terror unter der gesamten Zivilbevölkerung zu verbreiten.

Agnès Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International

Hintergrund

Kritische Infrastruktureinrichtungen wie Kraftwerke und Umspannwerke in acht Regionen der Ukraine und in Kiew scheinen die Hauptziele der Angriffe zu sein, die zu massiven Stromausfällen im ganzen Land und zahlreichen Zugausfällen führten. Nach Angaben der ukrainischen Polizei handelte es sich bei 29 der landesweit 117 beschädigten Gebäude um kritische Infrastruktureinrichtungen, vier waren mehrstöckige Gebäude und 35 private Wohnhäuser. Nach Angaben des Staatliche Diensts der Ukraine für Notfallsituationen wurden bei den Anschlägen landesweit mindestens 11 Menschen getötet und 89 verletzt. (Stand: 10. Oktober 2022)

Während Kiew zu Beginn der russischen Invasion eines der ersten Ziele war, ist es das erste Mal, dass das historische Zentrum der Stadt getroffen wurde. Bei den Angriffen auf vier Kiewer Stadtteile wurden unter anderem ein Gebäude der Kiewer Nationalen Schewtschenko-Universität, eine Fußgängerbrücke und ein Spielplatz im Schewtschenko-Park beschädigt.

Der russische Präsident Wladimir Putin begrüßte die Angriffe und behauptete, sie richteten sich gegen „Energieanlagen, Militärverwaltung und Kommunikationsinfrastruktur der Ukraine“.

Seit Beginn des Konflikts dokumentiert Amnesty International russische Kriegsverbrechen und andere Verstöße gegen die internationalen Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht, die während des russischen Einmarsches in die Ukraine begangen wurden. Alle bisherigen Veröffentlichungen von Amnesty International findest du hier.

Amnesty International fordert wiederholt, dass Verantwortliche für die Aggression und die Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft gezogen werden, und begrüßt die laufenden Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs in der Ukraine.

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