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Ukraine: Offensichtliche Kriegsverbrechen in Butscha müssen untersucht werden

5. April 2022

Nach Berichten über offensichtliche Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte an der Zivilbevölkerung in Butscha erklärt Agnès Callamard, internationale Generalsekretärin von Amnesty International: „Die Berichte aus Butscha weisen auf ein breiteres Muster von Kriegsverbrechen hin, das auch in anderen besetzten Gebieten der Ukraine sichtbar wird. Dazu gehören auch außergerichtliche Hinrichtungen und Folter.“

„Wir befürchten, dass die Gewalt, die russische Soldaten gegen die Zivilbevölkerung in Butscha eingesetzt hat, kein Einzelfall ist. Diese Vorfälle müssen als Kriegsverbrechen untersucht werden,“ sagt Agnès Callamard und sagt weiter:

„Bisher hat Amnesty International Beweise zusammengetragen, die belegen, dass Zivilpersonen in Charkiw und in der Oblast Sumy durch willkürliche Angriffe getötet wurden. Außerdem haben wir einen Luftangriff dokumentiert, bei dem Zivilist*innen in Tschernihiw getötet wurden, als sie für Lebensmittel anstanden. Wir können zudem belegen, dass die Zivilbevölkerung in Charkiw, Isjum und Mariupol in einem Belagerungszustand lebt.“

Neue Amnesty-UntersucHung dokumentiert weitere Zeug*innenaussagen

Im Laufe dieser Woche wird Amnesty International neue Zeug*innenaussagen veröffentlichen, die in mehreren Städten der Region Kiew bei einer Untersuchung vor Ort dokumentiert wurden.

Während Russland den Krieg gegen die Ukraine fortsetzt, arbeitet Amnesty International weiter an der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen und Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht. Alle bisher veröffentlichten Ergebnisse von Amnesty International – einschließlich aktueller Nachrichten, Briefings und Untersuchungen – findest du auf dieser Seite.

Der russische Überfall auf die Ukraine ist ein Verbrechen unter dem humanitären Völkerrecht. Amnesty International fordert die russischen Behörden auf, diesen Akt der Aggression zu beenden und die Zivilbevölkerung sofort zu schützen.

Die Berichte aus Butscha weisen auf ein breiteres Muster von Kriegsverbrechen hin, das auch in anderen besetzten Gebieten der Ukraine sichtbar wird. Dazu gehören auch außergerichtliche Hinrichtungen und Folter.

Agnès Callamard, internationale Generalsekretärin von Amnesty International