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In den vergangenen Wochen hat das russische Militär seine Angriffe auf ukrainische Städte verstärkt – mit gravierenden Folgen für die ukrainische Zivilbevölkerung. So wurden bei einem Angriff auf die Stadt Sumy im Juni 2025 mehrere Zivilpersonen getötet. Neue Recherchen von Amnesty International belegen, dass der Angriff mit ungelenkten Raketen durchgeführt wurde, die wahllos auf dicht besiedelte Gebiete in Sumy abgefeuert wurden. Diese Angriffe sollten als Kriegsverbrechen untersucht werden.
"Es herrschte absolute Panik, wir rannten hin und her." So beschreibt Andrii die Minuten nach dem Einschlag einer russischen Grad-Rakete am Morgen des 3. Juni 2025 in der ukrainischen Stadt Sumy. Mehrere Menschen starben, Dutzende wurden verletzt.
Andrii war nur wenige hundert Meter von der Einschlagsstelle an der Shevchenko-Allee entfernt: "Als ich dort ankam, war die Feuerwehr bereits vor Ort. Überall war Rauch, viele Menschen waren zu sehen." Zeug*innen berichteten, dass nach der Explosion mindestens vier Menschen mit schweren Verletzungen auf dem Boden lagen.
Unter den Getöteten befand sich auch Andriis Vater, Serhiy Korotenko, ein 63-jähriger pensionierter Ingenieur. Am gleichen Tag schlug in Sumy eine weitere Rakete drei Kilometer entfernt ein und tötete einen 35-jährigen Mann. Mindestens fünf ungelenkte Raketen trafen an jenem Morgen die Stadt Sumy. Dabei wurden insgesamt sieben Zivilist*innen getötet und Dutzende verletzt.
Die Recherchen von Amnesty International zeigen, wie die Grad-Raketen der russischen Armee in weiten Teilen der Stadt Sumy Tod und Zerstörung verursacht haben.
Diese von Natur aus ungenauen Waffen dürfen nicht auf dicht besiedelte Wohngebiete abgefeuert werden. Russlands anhaltender Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine versetzt die ukrainische Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken.
Shoura Hashemi, Geschäftsführerin von Amnesty International
Grad-Raketen, die von Mehrfach-Raketenwerfern abgefeuert werden, können nicht präzise gesteuert werden und treffen somit oft Ziele über eine breite Fläche verteilt. Der Einsatz solcher von Natur aus ungenauen Waffen in dicht besiedelten Wohngebieten stellt einen unterschiedslosen Angriff dar, da sie nicht zwischen militärischen Zielen und zivilen Objekten unterscheiden können. Amnesty fordert daher, diese Angriffe auf Sumy als Kriegsverbrechen zu untersuchen.
Russische Streitkräfte begehen seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim im Februar 2014 Gräueltaten gegen die ukrainische Zivilbevölkerung. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die gesamte Ukraine im Jahr 2022 macht sich Russland unzähliger Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht schuldig, in dem es beispielsweise wahllos dicht besiedelte Gebiete angreift. Solche Angriffe müssen als Kriegsverbrechen untersucht werden. Die Leidtragenden sind Zivilpersonen, und insbesondere Kinder und ältere Menschen, die tagtäglich um ihr Leben fürchten müssen.
Olena Shulga lebt in der Nähe der Shevchenko-Allee und hat den Angriff am 3. Juni knapp überlebt.
Ich habe während des gesamten Krieges versucht, gefährliche Orte zu gefährlichen Tageszeiten zu meiden. Jetzt zeigt sich, dass es keine sicheren Orte gibt. Überall ist es gefährlich, und niemand kann vorhersagen, an welcher Kreuzung man sterben wird.
Olena Shulga
Auch das Städtische Klinikum Nummer Vier von Sumy wurde an jenem Tag getroffen. Der Direktor des Krankenhauses berichtete Amnesty International, dass sich an diesem Tag etwa 160 Patient*innen in der stationären Einrichtung aufhielten. Glücklicherweise befanden sich aufgrund des Luftalarms alle Patient*innen und die meisten Mitarbeiter*innen im Luftschutzbunker des Krankenhauses.
Die russischen Angriffe in Sumy offenbaren erneut die Schrecken des russischen Angriffskrieges und die damit verbundene anhaltende Gefahr für die Zivilbevölkerungen in der Ukraine. Während das russische Militär scheinbar seine Angriffe auf Sumy und andere Teile der Ukraine ausweitet, muss das humanitäre Völkerrecht geachtet werden, um weitere unschuldige Tote und Verletzte in der Ukraine zu verhindern. Es ist entscheidend, die Verantwortlichen für diese Taten vor Gericht zu stellen und für die begangenen Völkerrechtsverbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.