Tunesien: Künstler Rached Tamboura in Haft
Der Künstler Rached Tamboura soll für zwei Jahre ins Gefängnis, nur weil er sich kritisch geäußert hat. Am 31. Jänner 2024 bestätigte ein Berufungsgericht in Monastir die zuvor erstinstanzlich verhängte Haftstrafe gegen ihn. Er habe den Präsidenten beleidigt.
In einer Reihe von Graffiti hatte Rached Tamboura rassistische Äußerungen des tunesischen Präsidenten Kais Saied gegenüber Migrant*innen aus Ländern südlich der Sahara kritisiert. Der 28-jährige Künstler, der an der Arabic Calligraphy University in Tunis studiert, hatte so seine kritische Meinung auf künstlerische Weise zum Ausdruck gebracht.
Im Juli 2023 wurde er festgenommen, kurz nachdem er ein weiteres Graffiti dieser Reihe fertig gestellt hatte und wurde in weiterer Folge wegen "Beleidigung des Präsidenten" und "Herstellung und Verbreitung falscher Nachrichten mit dem Ziel, die Rechte anderer zu verletzen, die öffentliche Sicherheit oder die Landesverteidigung zu beeinträchtigen oder Terror in der Bevölkerung zu verbreiten" zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt.
Rached Tamboura befindet sich derzeit im Gefängnis von Zaghouan, wo er aktiv gegen seine Inhaftierung protestiert. Seine anhaltende willkürliche Inhaftierung gibt Anlass zu großer Sorge. Der gegen ihn verhängte Schuldspruch widerspricht internationalen Menschenrechtsabkommen, beispielsweise dem Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte sowie der Afrikanischen Charta der Menschenrechte und der Rechte der Völker, deren Vertragsstaat Tunesien ist.
Menschen haben das Recht, abweichende Meinungen zu äußern. Die Ausübung dieses Rechts darf keine willkürliche Inhaftierung nach sich ziehen.
Fordere jetzt vom tunesischen Präsidenten Kais Saied, Rached Tamboura sofort und bedingungslos freizulassen und die Meinungsfreiheit in Tunesien sicherzustellen.
Diese Aktion kannst du via SMS unterstützen. Noch nicht angemeldet? Melde dich gleich hier an!