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Guatemala: Indigenensprecher angeschossen

Guatemala

Julio David González Arango, wurde auf seinem Grundstück von einem Unbekannten angeschossen.

Er verteidigt seit vielen Jahren die Rechte Indigener. Aufgrund seines Engagements wurde er schon mehrmals angegriffen.

Fordere jetzt, dass der Angriff auf Julio David González Arango untersucht wird und die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.

 

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Mehr Informationen zu diesem Fall

Am 16. Januar 2021 wurde der Xinca-Sprecher Julio David González Arango von einem Unbekannten angeschossen. Der Angriff ereignete sich auf seinem Grundstück in Mataquescuintla, einer Stadt im Südosten Guatemalas. Julio David González Arango ist nun in Sicherheit und erholt sich von seinen Verletzungen. Er ist ein führender Vertreter der indigenen Xinca-Bevölkerung und verteidigt seit vielen Jahren deren Rechte gegenüber der Escobal-Mine des Konzerns Pan American Silver.

Am 16. Januar 2021 tauchte ein Mann auf seinem Grundstück auf und gab Schüsse auf ihn ab, wobei der Indigenensprecher schwer verletzt wurde. Wegen ihres Einsatzes für die Verteidigung der Rechte der Xinca wurden Julio David González Arango und andere Angehörige der Xinca bereits mehrfach angegriffen. Die Untersuchung dieser Angriffe ist immer noch anhängig.

Hintergrundinformationen

Im April 2013 vergab das guatemaltekische Ministerium für Energie und Bergbau eine Bergbaulizenz für die Escobal-Mine an den Konzern Tahoe Resources. Danach eskalierte der Konflikt um die Mine. Am 2. Mai 2013 rief die guatemaltekische Regierung in der Stadt und der Umgebung von San Rafael las Flores, etwa 90 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, den Ausnahmezustand aus. Anlass war eine Reihe von gewaltsamen Zwischenfällen im Zusammenhang mit den Bergbauaktivitäten der Firma Minera San Rafael, einer Tochterfirma des US-Unternehmens Tahoe Resources Inc. Im Januar 2013 hatten unbekannte bewaffnete Männer das Bergbaugelände angegriffen. Dabei starben zwei Wachmänner und eine weitere Person, die mutmaßlich zu den Angreifer*innen gehörte. Weitere Informationen hierzu findest du in dem englischsprachigen Amnesty-Bericht „Mining in Guatemala: Rights at risk“.

2019 erwarb der kanadische Bergbaukonzern Pan American Silver die Firma Tahoe Resources und übernahm somit auch die Escobal-Mine. Der Betrieb der Mine ist jedoch seit 2017 ausgesetzt. Nachdem die Menschenrechtsorganisation Centro de Acción Legal, Ambiental y Social de Guatemala (CALAS) wiederholt Rechtsmittel gegen den Betrieb der Mine eingelegt hatte, ordnete der Oberste Gerichtshof Guatemalas die vorübergehende Aussetzung der Bergbaulizenz für die Escobal-Mine an und forderte ein gemeinschaftliches Konsultationsverfahren mit der Xinca-Bevölkerung. CALAS hatte bereits zuvor die Rechte der Gemeinschaften, die von den Tätigkeiten der Bergbaufirma Minera San Rafael betroffen waren, verteidigt.

Mitglieder von CALAS berichteten von wiederholten Einschüchterungen und Schikanierungen gegen sie. Weitere Informationen dazu findest du in der UA-167/2017. Laut Angaben von Quelvin Jimenez, Rechtsanwalt und Verteidiger der Rechte der Xinca, überfiel eine bewaffnete Gruppe am 23. Juni 2019 ein Treffen führender Vertreter*innen der indigenen Xinca (UA-063/2019-1). Quelvin Jimenez ist wegen seiner Arbeit Ziel einer Verleumdungskampagne, wird eingeschüchtert und überwacht und wurde bereits mit dem Tod bedroht (UA-063/2019).

Amnesty International hat dokumentiert, dass Menschenrechtsverteidiger*innen ihrer Tätigkeit in Guatemala in einer extrem feindseligen Atmosphäre nachgehen. Sie werden ständig bedroht, eingeschüchtert und angegriffen. Menschenrechtsverteidiger*innen werden regelmäßig zur Zielscheibe von Hetzkampagnen durch Privatleute und die guatemaltekischen Behörden. Diese Kampagnen zielen darauf ab, die Menschenrechtsverteidiger*innen zu stigmatisieren und in Misskredit zu bringen. Das Strafjustizsystem wird immer wieder dazu missbraucht, Menschenrechtsverteidiger*innen fälschlich zu beschuldigen und strafrechtlich zu verfolgen, damit sie sich nicht weiter äußern und ihre Bewegungen und Organisationen zerfallen. Nach Angaben der guatemaltekischen NGO UDEFEGUA, die für den Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen eintritt, gab es 2020 über 1.000 Angriffe auf Menschenrechtsverteidiger*innen in Guatemala, dabei wurden 15 Menschenrechtsverteidiger*innen getötet, und es wurden 22 Tötungsversuche verübt.

Diejenigen, die sich für Landrechte und Umweltschutz einsetzen, sind besonders gefährdet. Amnesty International hat zahlreiche Bedrohungen, Einschüchterungen und Angriffe gegen sie dokumentiert. Weitere Informationen dazu enthält der englischsprachige Bericht: "We are defending the land with our blood": Defenders of the land, territory and environment in Honduras and Guatemala.

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