Ein positives Beispiel ist das Citizen Evidence Lab von Amnesty International. Seit 2014 unterstützt die Initiative zivilgesellschaftliche Organisationen, Journalist*innen und andere darin, die Möglichkeiten, Menschenrechtsverletzungen aufzudecken, mithilfe digitaler Mittel noch besser zu nutzen. Konkrete Projekte, die in den letzten Jahren unter Mithilfe des Labs umgesetzt wurden: Amnesty Decoders, eine Plattform, mit der große Projekte – wie das Auswerten von Datensätzen an Satellitenbildern auf zehntausende Aktivist*innen aufgeteilt werden können.
Oder das Digital Verification Corps, ein Netzwerk von Studierenden an sechs Partneruniversitäten, die sich auf die Verifizierung von Online-Videos spezialisiert haben. Das alles hat konkrete Auswirkungen auf die reale Welt: Wir konnten Umweltverschmutzung in Nigeria aufdecken, Menschenrechtsverletzungen durch die Polizei in Hongkong und Irak sichtbar machen. Im Zuge von „Decode Darfur“ analysierten knapp 28.600 Freiwillige insgesamt 326.000 Quadratkilometer an Satellitenbildern, um bedrohte und abgelegene Dörfer in der Region zu identifizieren. Und damit auch wieder zu zeigen: Der digitale Wandel ist nur so gut oder so schlecht, wie wir ihn regulieren und nutzen.
Text: Jonas Vogt
Dieser Text erschien im Amnesty Magazin.