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Am 27. März 2025 wurde der malische Autor und Aktivist Étienne Sissoko nach einem Jahr willkürlicher Haft freigelassen. Er war nur aufgrund der friedlichen Ausübung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung inhaftiert.
Am 20. Mai 2024 war Professor Étienne Sissoko zu zwei Jahren Gefängnis, davon ein Jahr auf Bewährung, und zu einer Geldstrafe von umgerechnet ca. 4.500 Euro verurteilt worden. Er wurde wegen „Schädigung des Ansehens des Staates“, „Verleumdung“ und „Verbreitung von Falschnachrichten, die den öffentlichen Frieden stören“ für schuldig befunden. Grundlage der gegen ihn erhobenen Vorwürfe war sein im Dezember 2023 veröffentlichtes Buch „Propaganda, Agitation und Schikane – Kommunikation der Regierung während des Übergangs in Mali“. Am 14. Oktober 2024 ordnete das Berufungsgericht der malischen Hauptstadt Bamako die vorläufige Freilassung von Étienne Sissoko bis zu seinem Rechtsmittelverfahren am 11. November an. Doch die Entscheidung wurde noch am selben Tag nach einem Einspruch der Staatsanwaltschaft ausgesetzt. Étienne Sissoko wurde im Gefängnis von Kéniéroba, 75 km von Bamako entfernt, festgehalten, fernab von seiner Familie und seinen Rechtsbeiständen.
Weltweit hatten Amnesty-Mitglieder und ‑Unterstützer*innen an die malischen Behörden geschrieben und seine Freilassung gefordert, und auch malische Autor*innen unterstützten ihn. Am 10. April 2025 zeigte der malische Justizminister bei einem Treffen mit den neuen Mitgliedern der malischen Menschenrechtskommission Taschen voller Briefe und erklärte: „Ich habe auch mehr als 8.000 E-Mails von Amnesty International erhalten, in denen die Freilassung einer einzigen Person gefordert wird. Das ist Schikane.“
Étienne Sissoko sagte anlässlich seiner Freilassung: „Zwölf Monate Freiheitsentzug. Zwölf Monate der Stille, Einsamkeit, des Gebets und Schreibens. Diese zwölf Monate waren mehr als nur ein Kampf, sie waren eine Pilgerreise. Eine innere Reise hin zu Ausdauer und Zuhören. Eine Reise zu jenem Ort in sich selbst, an dem man lernt, das, was man für richtig hält, nicht zu verraten, selbst in den dunkelsten Zeiten.“
Er richtete folgende Botschaft an alle, die sich für seine Freiheit eingesetzt haben:
Mein Dank gilt der malischen und internationalen Presse, den Freund*innen, Kolleg*innen, Mitstreitenden und Studierenden, die ihre Mahnwache mit Würde aufrechterhalten haben. Vielen Dank an die Menschenrechtsorganisationen, insbesondere Amnesty International, und an die Menschen, die mutig Gerechtigkeit gefordert haben.
Étienne Sissoko
Amnesty International wird sich weiterhin für die Freilassung von Personen einsetzen, die in Mali allein aufgrund der friedlichen Wahrnehmung ihrer Menschenrechte inhaftiert sind.
Vielen Dank allen, die sich für Étienne Fakaba Sissoko eingesetzt haben!