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Ägypten: „T-Shirt-Häftling" nach drei Jahren Gefängnis frei!

Mahmoud Hussein, auch bekannt als der "T-Shirt-Häftling", wurde nach einer dreijährigen ungerechtfertigten Haftstrafe aus dem Gefängnis freigelassen. Seine Verurteilung erfolgte lediglich aufgrund des Tragens eines Anti-Folter-T-Shirts mit dem Slogan "Eine Nation ohne Folter".

Die Sicherheitskräfte nahmen den damals 18-jährigen Mahmoud Hussein erstmalig am 25. Januar 2014 fest, im Anschluss an die Proteste anlässlich des dritten Jahrestags der Revolution vom 25. Januar. Er trug ein T-Shirt mit dem Slogan "Eine Nation ohne Folter" und einen Schal mit dem Emblem der Revolution vom 25. Januar. Anschließend verbrachte er zwei Jahre in willkürlicher Untersuchungshaft, bevor er 2016 gegen Kaution freigelassen wurde, nachdem sich Aktivist*innen und Unterstützer*innen für seine Freilassung eingesetzt hatten. 2018 wurde er in Abwesenheit schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. 

Am 30. August 2023 wurde Mahmoud Hussein erneut festgenommen. Er sollte in Untersuchungshaft auf eine Neuverhandlung warten. Am 23. April 2024 ordnete das Kairoer Strafgericht seine Freilassung gegen Kaution an, doch die Behörden hielten ihn bis zum 26. Mai 2024 fest, bevor sie ihn schließlich freiließen. Erst dann konnte er Familie und Freund*innen wiedersehen. Am 26. Juni 2024 verurteilte das ägyptische Staatssicherheitsgericht (ESSC) den Anti-Folter-Aktivisten schließlich zu drei Jahren Haft. Da Mahmoud Hussein zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als zwei Jahre in Untersuchungshaft verbracht hatte, rechneten die Behörden diese Zeit als Teil seiner Strafe an und entließen ihn zwei Monate später am 27. August 2024, nachdem er die volle dreijährige Haftstrafe verbüßt hatte. 

Mahmoud Husseins körperlicher und geistiger Gesundheitszustand hat sich während seiner Haftzeit massiv verschlechtert. Amnesty International dokumentierte, wie er nach seiner Festnahme im Jahr 2014 von Angehörigen des Geheimdienstes gefoltert und auf andere Weise misshandelt wurde, darunter mit Schlägen und Elektroschocks. 

Unterstützer*innen in aller Welt setzten sich mit Appellen an die ägyptischen Behörden für die Freilassung von Mahmoud Hussein ein. Nach seiner Freilassung wandten sich er mit dieser Nachricht an alle Mitglieder und Unterstützer*innen von Amnesty International:

Die Erfahrung im Gefängnis ist extrem hart; das Gefängnis ist ein Ort, an dem Träume getötet werden. Der Traum von einem Land ohne Folter sollte kein Verbrechen sein. Danke für Eure Unterstützung!

Mahmoud Hussein

Amnesty International wird sich weiterhin für die Freilassung von Personen einsetzen, die in Ägypten willkürlich inhaftiert sind.

Vielen Dank allen, die sich für Mahmoud Hussein eingesetzt haben. Weitere Aktionen sind nicht erforderlich.

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