Konkrete Formen von Rassismus
AntisemitismuS
Antisemitismus ist die Diskriminierung, Voreingenommenheit, stereotypische Darstellung und Feindseligkeit gegen Menschen, die jüdisch sind oder als jüdisch wahrgenommen werden, und/oder deren Eigentum, Gemeinschaft oder religiöse Einrichtungen aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen oder Identität. Antisemitische Vorfälle sind zum Beispiel Angriffe auf jüdische Friedhöfe sowie antisemitische Hassbotschaften in Sozialen Medien. Nach dem 7. Oktober 2023 wurde ein großer Anstieg antisemitischer Vorfälle in Österreich beobachtet.
Die „International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA)“ hat eine Arbeitsdefinition entwickelt, welche Beispiele für Antisemitismus enthält. Einige davon sind problematisch, da sie genutzt werden könnten, um legitime Kritik am Staat und der Regierung Israels zu unterdrücken. Um dem entgegenzuwirken, wurde 2021 die „Jerusalem Declaration“ entwickelt. Sie soll Antisemitismus bekämpfen und gleichzeitig eine offene Debatte über das Vorgehen der Behörden in Israel und im besetzten palästinensischen Gebiet ermöglichen.
Antimuslimische Diskriminierung & Rassismus
Antimuslimische Diskriminierung ist die Schlechterstellung, Voreingenommenheit, stereotypische Darstellung und Feindseligkeit gegen Menschen, die muslimisch sind oder als muslimisch wahrgenommen werden, und/oder gegen deren Eigentum, Gemeinschaft oder religiösen Einrichtungen aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen oder Identität.
Antimuslimischer Rassismus ist eine Form der Diskriminierung, bei der Muslim*innen nicht nur aus religiösen, sondern auch aus ethnischen Gründen benachteiligt, ausgegrenzt oder negativ stereotypisiert werden. Antimuslimischer Rassismus ist ein gesamteuropäisches Phänomen, bei dem viele Fälle nicht gemeldet werden.
Zuletzt hat die Dokustelle Islamfeindlichkeit & antimuslimischer Rassismus nach dem 7. Oktober 2023 einen besorgniserregenden Anstieg von Meldungen verzeichnet - insbesondere in Sozialen Medien.
Antipalästinensischer Rassismus
Antipalästinensischer Rassismus bezeichnet Hass, Diskriminierung oder auf Vorurteilen beruhende Abneigung gegen Palästinenser*innen aufgrund ihrer Herkunft und Zugehörigkeit. Er stellt eine spezifische Form von Rassismus dar, der manchmal Teil von anti-muslimischem oder anti-arabischem Rassismus ist und Palästinenser*innen ihre Identität und damit auch ihr Recht auf Selbstbestimmung in ihrem Heimatland Palästina abspricht. Häufig geht er mit rassistischen Stereotypen einher, etwa der Annahme, alle Palästinenser*innen seien Terrorist*innen, Fundamentalist*innen oder Antisemit*innen. Anti-palästinensischer Rassismus ist insbesondere im deutschsprachigen Diskurs zum Nahostkonflikt zunehmend verbreitet.