Massenabschiebungen: Hunderttausenden Menschen droht in Afghanistan Gefahr
Seit die Taliban im August 2021 die Macht übernommen haben, sind viele Menschen aus Afghanistan nach Pakistan geflohen. Ihre Situation in Pakistan ist seit 2023 von Festnahmen, Verhaftungen und der Gefahr von Abschiebungen geprägt. Im Oktober 2023 verkündete die pakistanische Regierung, dass alle „nicht registrierten ausländischen Staatsangehörigen“ Pakistan bis zum 1. November verlassen müssten. Seitdem sind 527.981 afghanische Geflüchtete nach Afghanistan zurückgekehrt und mussten ihre Häuser und ihren persönlichen Besitz in Pakistan zurücklassen.
Seit dem 10. April 2024 wird die zweite Phase des Rückführungsplans in Pakistan durchgeführt: Afghan*innen mit von Pakistan ausgestellten Afghan Citizen Cards (ACC) werden abgeschoben. Phase 3 wird voraussichtlich zur zwangsweisen und rechtswidrigen Abschiebung von UNHCR-ausgestellten Proof of Registration (PoR) Card-Inhaber*innen führen.
Amnesty International hat die pakistanische Regierung wiederholt aufgefordert, ihre Entscheidung zur Abschiebung afghanischer Geflüchteter zu stoppen, zuletzt in einer zehn Punkte umfassenden Menschenrechtscharta für die neu gewählte Regierung in Pakistan.
Fordere mit uns von den pakistanischen Behörden, die Massenabschiebungen sofort zu beenden – unterstütze jetzt den Online-Appell!
Österreich muss sich für die Aufnahme schutzbedürftiger Menschen einsetzen!
Angesichts der prekären Menschenrechtslage in Afghanistan muss die internationale Gemeinschaft sichere Fluchtrouten und Aufnahmeprogramme für Menschen aus Afghanistan gewährleisten, etwa in Form von Resettlement-Programmen und Familienzusammenführungen.
Wir fordern deshalb die österreichische Regierung auf, ihre Bemühungen um humanitäre Aufnahmeprogramme zu verstärken. Es muss eine zentrale Stelle eingerichtet werden, bei der Anträge eingereicht werden können, ähnlich wie es bereits bei den humanitären Aufnahmeprogrammen Österreichs für syrische Schutzsuchende in den Jahren 2013 bis 2017 der Fall war.
Wir fordern außerdem, dass Familienzusammenführungen unbürokratisch und zügig abgewickelt werden, da Menschen aus Afghanistan, die schon in Österreich Schutz gefunden haben und seit vielen Jahren hier leben, weiterhin um ihre Geschwister oder Eltern in Afghanistan bangen müssen.