Zunahme in einigen Ländern, darunter Belarus und die USA
Entgegen dem globalen Trend stellt Amnesty International in einer Handvoll Staaten eine Zunahme der Exekutionen fest: Das betrifft vor allem Belarus, Japan, Singapur, Südsudan und die USA. Thailand vollstreckte erstmals seit 2009 wieder ein Todesurteil.
Sri Lankas Präsident Maithripala Sirisena erklärte, er werde die Hinrichtungen nach mehr als 40 Jahren wiederaufnehmen. Hierzu ließ er im Februar 2019 eine Stellenanzeige auf der Suche nach Henker*innen veröffentlichen.
China führt nach wie vor Exekutions-Liste an
China bleibt der weltweit führende Vollstrecker der Todesstrafe. Das wahre Ausmaß der Hinrichtungen ist unbekannt, da Zahlen über die Todesstrafe in China Staatsgeheimnis sind. Amnesty International geht davon aus, dass jedes Jahr Tausende Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet werden.
Erstmals wurden Zahlen zur Todesstrafe von den Behörden in Vietnam öffentlich zugänglich gemacht. Demnach fanden 2018 mindestens 85 Hinrichtungen statt. Damit gehört Vietnam zu den fünf Ländern mit den meisten Hinrichtungen weltweit: Die Liste wird angeführt von China (Tausende), Iran (mindestens 253), Saudi-Arabien (149), Vietnam (mindestens 85) und Irak (mindestens 52).
Trotz eines deutlichen Rückgangs finden im Iran noch immer mehr als ein Drittel der weltweit registrierten Hinrichtungen statt.
Starker Anstieg der Todesurteile im Irak und Ägypten
Amnesty International verurteilt den starken Anstieg der Todesurteile, die im Laufe des Jahres in einigen Ländern verhängt wurden, aufs schärfste: Im Irak vervierfachte sich die Zahl von mindestens 65 im Jahr 2017 auf mindestens 271 im Jahr 2018. In Ägypten stieg die Zahl der verhängten Todesurteile um mehr als 75 Prozent, von mindestens 402 im Jahr 2017 auf mindestens 717 im Jahr 2018.
Dieser Anstieg ist auf die erschreckende Bilanz der ägyptischen Behörden bei der Verhängung von Massen-Todesurteilen nach unfairen Prozessen zurückzuführen. Die Todesurteile beruhten oft auf „Geständnissen“, die unter Folter erzwungen wurden, und auf fehlerhaften Untersuchungen der Polizei.