Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan versuchen tausende Menschen am Flughafen von Kabul, das Land zu verlassen. Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, äußert große Besorgnis für die Zivilbevölkerung Afghanistans und fordert eine sichere Ausreise für Gefährdete.
"Was wir in Afghanistan beobachten, ist eine humanitäre Katastrophe, die die Staatengemeinschaft vorhersehen und abwenden hätte können und müssen. Ohne ein rasches und entschlossenes Handeln der Staatengemeinschaft wird daraus ein menschenrechtliches Desaster,“ so Annemarie Schlack und sagt weiter: "Zahllose Afghan*innen sind von schwersten Repressalien der Taliban bedroht. Zuallererst brauchen jene besonders mutige Menschen Schutz, die sich als Menschenrechtsverteidiger*innen, Journalist*innen, Parlamentarier*innen oder auf andere Weise aktiv für ein demokratisches, diskriminierungsfreies Afghanistan eingesetzt haben!“
Amnesty International Österreich fordert sichere Ausreise und Aufnahmen statt absurder Abschiebungsdebatten
Amnesty International Österreich fordert die Bundesregierung dringend auf, sich auf EU-Ebene wirksam dafür einzusetzen, besonders bedrohten Menschen und ihren Angehörigen bei einer sicheren Ausreise zu unterstützen und ihnen Schutz in der EU anzubieten. Glaubwürdigkeit erlangt dieses Engagement nur, wenn die Bundesregierung als gutes Beispiel vorangeht, indem sie vorübergehende Visa bereitstellt und bereits laufende Asylverfahren und Familienzusammenführungen umgehend abschließt.