„Impfstoffe, die vor COVID-19 schützen, sind kein Luxusprodukt, sondern eine Voraussetzung, um zu überleben. Der Zugang zu diesen Impfstoffen darf sich nicht danach richten, wer am meisten bezahlt. Alle Menschen, egal, ob sie ihn sich leisten können oder nicht, müssen rasch und unkompliziert Zugang zu diesen überlebenswichtigen Gesundheitsmaßnahmen haben”, sagt Annemarie Schlack.
Während Staaten dafür sorgen müssen, dass Menschen Zugang zu Impfungen haben, müssen Impfungen grundsätzlich freiwillig sein. Wenn es Impfregelungen gibt, müssen diese stets mit internationalen Menschenrechtsstandards vereinbar sein. Personen, die eine Impfung ablehnen, dürfen nicht strafrechtlich verfolgt, diskriminiert oder vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden.
„Transparente Informationen und Beratung sind in den nächsten Monaten besonders wichtig – auch für jene, die möglicherweise kein Vertrauen in einen Impfstoff haben”, sagt Annemarie Schlack.
Menschen in wichtigen Berufen im Stich gelassen – sichere und gesunde Arbeitsbedingungen gefordert
In den letzten Monaten haben viele Menschen Unglaubliches geleistet, ihre Gesundheit und ihr Leben riskiert, um andere zu versorgen oder zu schützen. „Angesichts der großartigen Taten von Ärzt*innen, Pfleger*innen, Supermarktverkäufer*innen oder Angestellten bei Logistikbetrieben macht es wütend, wenn Regierungen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen und Menschen im Stich lassen”, sagt Annemarie Schlack.
Regierungen auf der ganzen Welt versagten in den vergangenen Monaten, Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens angemessen zu schützen, etwa mit ausreichender Schutzausrüstung: Amnesty-Recherchen zeigten, dass weltweit Tausende Mitarbeiter*innen im Gesundheitssektor nach einer Ansteckung mit COVID-19 gestorben sind. Besonders hohe Todeszahlen stellte Amnesty in Mexiko, den USA und Brasilien fest.
In Österreich hatten Menschen, die a-typisch oder prekär beschäftigt sind, wie beispielsweise Erntehelfer*innen, Leiharbeiter*innen oder Asylberechtigte, nicht die Möglichkeit, sich bei der Arbeit angemessen vor dem Coronavirus zu schützen.