Amnesty International unterstützt die Rechtsbeistände und das juristische Team, da die Organisation Shells Rolle bei der Niederschlagung der Proteste durch die nigerianische Regierung unabhängig untersucht hatte. Dabei kam heraus, dass die Regierung die Proteste mit Hilfe von Folter, Vergewaltigung, und Tötungen niederschlug. Barinem Kiobel, Baribor Bera, Nordu Eawo und Paul Levula wurde 1995 nach einem fingierten Verfahren gehängt. Die Ehefrauen der Hingerichteten fordern nun Entschädigung und eine öffentliche Entschuldigung von Shell. Fünf weitere Männer, unter ihnen der Protestführer Ken Saro-Wiwa, wurden mit ihnen zusammen gehängt, seither ist die Gruppe als die Ogoni Nine bekannt.
„Zum ersten Mal werden Esther Kiobel und ihre Mitklägerinnen die Möglichkeit erhalten, ihre Geschichte vor Gericht zu erzählen. Die Frauen sind der Ansicht, dass ihre Ehemänner ohne das hemmungslose Eigeninteresse von Shell noch am Leben wären. Dadurch förderte der Konzern das blutige Niederschlagen der Proteste, obwohl er um den Tribut an Menschenleben wusste“, sagt Mark Dummett, Experte für Wirtschaft und Menschenrechte bei Amnesty International.
„Trotz der vielen Beweise gegen Shell ist es dem Konzern jahrelang gelungen, sich der Gerechtigkeit zu entziehen. Bis jetzt musste er sich nicht vor Gericht zu den Vorwürfen äußern.“