„Noch nie war es so dringend“
Mehrere Menschenrechtsorganisationen haben sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um gemeinsam die katastrophale Menschenrechtslage in Afghanistan zu überwachen und sich für den Schutz der Menschenrechte und Rechenschaftspflicht bei allen Verstößen einzusetzen.
Zu den Mitgliedern des Bündnisses für Menschenrechte in Afghanistan gehören Amnesty International, Front Line Defenders, Freedom House, Freedom Now, Human Rights Watch (HRW), MADRE, die Weltorganisation gegen Folter (OMCT), die Internationale Liga für Menschenrechte (FIDH) und die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF).
Seit dem Zusammenbruch der afghanischen Regierung und der Rückkehr der Taliban an die Macht am 15. August 2021 hat sich die Lage der Menschenrechte in Afghanistan drastisch verschlimmert. Die Kämpfe im Land sind beendet, doch die Taliban begehen weiterhin schwere Menschenrechtsverstöße. Dazu gehören außergerichtliche Hinrichtungen, Verschwindenlassen, Folter, willkürliche Inhaftierungen, eine massive Einschränkung der Rechte von Frauen und Mädchen, Zensur und Angriffe auf die Medien sowie Repressalien gegen Menschenrechtsverteidiger*innen, darunter Frauenrechtsaktivist*innen, Frauen in hochrangigen Positionen, Journalist*innen, religiöse Minderheiten, LGBTI sowie Mitglieder und Verbündete der früheren Regierung. Darüber hinaus sind die Menschen in Afghanistan mit einer beispiellosen humanitären Krise konfrontiert, die durch die Haltung der internationalen Gemeinschaft verstärkt wird. So haben die USA Afghanistan vom Zugang zu Hilfsgeldern sowie zum globalen Finanzsystem abgeschnitten.