„Wir leben in einer Zeit, in der diejenigen, die es wagen, die Rechte der Menschen einzufordern, ins Visier genommen und angegriffen werden, anstatt geschützt und unterstützt zu werden: Von Saudi-Arabien über die Ukraine bis zu den Philippinen stehen Menschenrechtsverteidigerinnen oft massiv unter Druck, wenn sie für Gerechtigkeit und ein Miteinander auf Augenhöhe kämpfen. Viel zu oft werden mutige Frauen, die sich für positive Veränderungen in ihrer Gesellschaft einsetzen, bedroht, misshandelt und sogar ermordet. Wir alle müssen uns jetzt an ihre Seite stellen und gemeinsam ihre Sicherheit einfordern“, sagt Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, und sagt weiter:
„Beim Event von Amnesty International in Wien erinnern sechs mutige Frauen Politiker*innen, Diplomat*innen und uns alle daran, dass jede Gelegenheit genutzt werden muss, um Menschenrechtsverteidigerinnen zu unterstützen. Und zwar nicht nur am Papier, sondern ganz real in der Praxis.“
Frauen stehen besonders oft unter Druck
Die von Amnesty International Österreich und dem Haus der Europäischen Union organisierte Veranstaltung steht unter dem Motto „Defending Women – Defending Rights“. Dabei geht es um die spezifischen Herausforderungen, denen Menschenrechtsverteidigerinnen gegenübersehen, aber auch auf die Möglichkeiten, wie die EU und ihre Mitgliedstaaten ein sicheres und förderliches Umfeld für ihre Arbeit schaffen können.
„Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben sich dazu verpflichtet, Menschenrechte zu fördern und jene zu schützen, die sich für die Menschenrechte einsetzen. Entscheidungsträger*innen haben bewiesen, dass sie direkte Auswirkungen auf einzelne Fälle haben können, wenn sie in internationalen Foren tätig werden und wenn sie gegen repressive Regierungen vorgehen. Dennoch fallen diese Verpflichtungen leider allzu oft wegen kurzsichtigen politischen Gründen unter den Tisch“, sagt Guadalupe Marengo, Leiterin des globalen Programms für Menschenrechtsverteidiger*innen von Amnesty International.