Im Bericht ist ein schockierendes Beispiel dokumentiert: Eine Mutter durfte nicht mit ihrem Neugeborenen in den Libanon einreisen, obwohl sie zu ihrem Ehemann und ihren anderen fünf Kindern wollte.
„Mit der Weigerung, eine Mutter und ihr Neugeborenes ins Land zu lassen, begehen die libanesischen Behörden einen barbarischen Bruch ihrer grundlegenden menschenrechtlichen Verpflichtungen“, sagt Patzelt.
Pauschale Abweisung von palästinensischen Flüchtlingen an Libanons Grenzen
Die libanesischen Sicherheitsbehörden überschreiten aber selbst diese diskriminierenden neuen Einreiseregeln noch eigenmächtig: Amnesty International liegt ein Dokument vor, in dem Airlines, die den Beiruter Flughafen anfliegen, aufgefordert werden, keine palästinensischen Flüchtlinge aus Syrien an Bord zu lassen, selbst wenn diese gültige Reisedokumente besitzen.
„Die libanesischen Behörden müssen sofort ihre brutal diskriminierende Politik gegenüber palästinensischen Flüchtlingen aus Syrien beenden. Die weiter zunehmende Zahl der Flüchtlinge zeigt, wie dringend europäische und internationale Resettlementprogramme gebraucht werden, kann aber niemals ethnische Diskriminierung rechtfertigen.“
„Der Libanon, der bisher als einer der wenigen syrischen Nachbarstaaten auf beeindruckende Art Bürgerkriegsflüchtlinge aufgenommen hat, darf nicht der skandalösen Haltung Jordaniens und der Türkei folgen. Hier wird palästinensischen Flüchtlingen schon länger die Aufnahme generell verweigert oder schikanös erschwert. Auslöser für die zunehmenden Feindseligkeiten ist aber die internationale Staatengemeinschaft, welche die direkten Nachbarländer Syriens in beschämender Weise im Stich lässt“, sagt Patzelt.