Klimakrise gefährdet besonders bereits benachteiligte Menschen
Zu Beginn der Weltklimakonferenz (COP27) im ägyptischen Scharm-el-Scheich fordert Amnesty International die österreichische Regierung dazu auf, sich entschieden für einen Entschädigungsmechanismus für Klimaschäden einzusetzen. Von den ägyptischen Behörden fordert Amnesty International, ihr repressives Vorgehen gegen Aktivist*innen und Kritiker*innen zu beenden und zivilgesellschaftlichen Protest zu ermöglichen.
Der neue Bericht „Any Tidal Wave Could Drown Us“ beschreibt, wie Menschenrechte marginalisierter Gruppen im Globalen Süden, etwa von Indigenen und Bewohner*innen von informellen Siedlungen, am gravierendsten durch die Klimakatastrophe verletzt werden. Überdurchschnittlich betroffen sind auch ältere und obdachlose Menschen und Menschen mit Behinderung in Europa.
In sieben Fallstudien aus Bangladesch, Fidschi, Honduras, Senegal, Russland, Kanada, Österreich und der Schweiz zeigt der Bericht die Probleme der am stärksten von der Klimakatastrophe betroffenen Bevölkerung.
In allen untersuchten Ländern werden durch Überschwemmungen, Hitze und Stürme besonders die Menschenrechte von marginalisierten, diskriminierten und benachteiligten Menschen verletzt. Dazu zählen etwa Bewohner*innen von informellen Siedlungen in Fidschi, Dalits in Bangladesch, marginalisierte Fischergemeinden in Honduras und Senegal oder indigene Gruppen in Russland und Kanada.
Amnesty International fordert von den Ländern des Globalen Nordens einen dauerhaften Finanzierungsmechanismus für klimabedingte Verluste und Schäden. Sie müssen ausreichende finanzielle Mittel und technische Unterstützung etwa für Soforthilfe, Rehabilitation, Wiederaufbau und unvermeidliche Umsiedlungen für die besonders von der Klimakatastrophe betroffenen Menschen bereitstellen.
Die Maßnahmen müssen marginalisierte und insbesondere indigene Gemeinschaften von Beginn an wirksam einbinden, ihnen direkten Zugang zu den Geldern ermöglichen. Weiter dürfen durch die Maßnahme keine neuen Schulden verursacht werden und sich nicht auf reine Versicherungslösungen beschränken. Zudem müssen auch bereits existierende Finanzierungsinstrumente zur Eindämmung der Erderhitzung und Anpassung an die Klimakrise verstärkt werden.
Die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnès Callamard, wird vom 6. bis 18. November 2022 an der UN-Klimakonferenz (COP27) in Sharm El-Sheikh teilnehmen. Im Vorfeld ihres Besuchs sagte sie: