Gerechte Verteilung nach objektiven Kriterien
Amnesty International schlägt eine faire und umsetzbare Lösung für die Aufteilung der Flüchtlinge vor. Basierend auf objektiven Kriterien wie Bevölkerungsgröße, Bruttoinlandsprodukt und Arbeitslosenquote soll ein gerechter Anteil errechnet werden, welchen jedes Land zu leisten hat, damit jährlich 10 Prozent der Flüchtlinge ein Zuhause finden.
„Nur zehn der 193 Länder der Welt beherbergen mehr als die Hälfte der Flüchtlinge. Eine kleine Anzahl von Staaten übernimmt sehr viel Verantwortung, nur weil sie Anrainer eines Krisengebietes sind. Diese Verteilung ist offenkundig nicht nachhaltig und sie setzt millionen Menschen, die vor Krieg und Verfolgung aus Ländern wie Syrien, dem Südsudan, Afghanistan oder dem Irak fliehen, unerträglichem Elend und Leid aus“, sagte Salil Shetty, Generalsekretär von Amnesty International.
„Es ist Zeit für unsere Regierungschefs, endlich eine ernsthafte, konstruktive Debatte darüber zu führen, wie unsere Gesellschaften Menschen helfen können, die gezwungen waren, ihre Häuser aufgrund von Krieg und Verfolgung zu verlassen. Sie müssen erklären, warum die Welt Banken retten, neue Technologien entwickeln und Kriege führen kann, es aber nicht fertig bringt, ein neues Zuhause zu finden. Konkret geht es um 21 Millionen Flüchtlinge, die gerade einmal 0,3 Prozent der Bevölkerung der Weltbevölkerung ausmachen.“