„Echten Fortschritt im Bereich der Menschenrechte kann es nur geben, wenn die angekündigten Veränderungen mit einem grundsätzlichen Willen zu Reformen Hand in Hand gehen. Die Rechte der Menschen in Bahrain müssen im Alltag respektiert werden.“
Im Zuge der aktuellen Amnesty-Recherchen wurden sieben politische Gefangene im Jaw Gefängnis interviewt. Alle sieben haben berichtet, dass sie aufgrund von vorgeschobener Vergehen und mittels eines Gesetzes, das ihre Grundrechte einschränkt, angeklagt worden waren. Viele der Gefangenen gaben an, dass sie in den ersten Wochen der Haft gefoltert wurden.
Mahdi ’Issa Mahdi Abu Deeb, Lehrer und Gewerkschaftsführer, der seit seiner Verhaftung 2011 im Gefängnis sitzt, sagte zu Amnesty International: „Keiner ist der Meinung, dass die Vorwürfe gegen mich und Jalila (Jalila al-Salman, Lehrerkollegin, Gewerkschaftsführerin und Mutter von drei Kindern) stimmen. Wir haben nicht den Sturz der Regierung gefordert. Wir sind Menschen im Bildungswesen!“
„Für viele der Verurteilungen liegen keine überzeugenden Beweise vor. Vielmehr scheint es, dass sie für ihre politischen Ansichten gezielt verfolgt wurden“ sagt Heinz Patzelt.
Bei mehreren Treffen mit Regierungsvertretern forderte Amnesty International die Behörden dringend auf, alle gewaltlosen politischen Gefangenen freizulassen, die Einschränkungen des Rechts auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit aufzuheben und jene zur Verantwortung zu ziehen, die sich Menschenrechtsverletzungen an Demonstrierenden schuldig gemacht haben.