Im jüngsten Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan haben beide Konfliktparteien gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen. Das zeigen aktuelle Recherchen vor Ort von Amnesty International, die heute in einem neuen Bericht veröffentlicht werden: Die Streitkräfte haben ungenaue und wahllose Waffen – darunter Streubomben und Sprengwaffen mit großflächiger Wirkung in zivilen Wohngegenden – eingesetzt.
Insgesamt wurden bei dem 44-tägigen Konflikt zwischen Ende September und Anfang November 2020 mindestens 146 Zivilist*innen getötet, darunter auch mehrere Kinder und ältere Menschen; Hunderte wurden verletzt, zahlreiche Häuser und wichtige Infrastruktur zerstört.
„Mit dem Einsatz dieser ungenauen und tödlichen Waffen in der Nähe ziviler Gebiete haben die armenischen und aserbaidschanischen Streitkräfte gegen das Kriegsrecht verstoßen. Zivilist*innen wurden getötet, Familien auseinandergerissen und unzählige Häuser zerstört, weil alle Konfliktparteien ungenaue Waffen auf Dörfer und Städte gerichtet haben”, sagt Marie Struthers, Expertin für Osteuropa und Zentralasien bei Amnesty International, und sagt weiter: