„Immer noch nicht“ haben geflüchtete Kinder eine sofortige Obsorge
Unter das bittere Kapitel „Immer noch nicht“ fällt auch die nach wie vor fehlende Regelung und Umsetzung der Obsorge ab Tag 1 für geflüchtete Kinder. Auch der UN-Ausschuss gegen Folter betonte, dass Österreich unbegleitete Kinder systematisch und ohne unnötige Verzögerung während ihres gesamten Aufenthalts einen Vormund bestellen muss, was bis jetzt noch nicht für alle Kinder der Fall sei.
„Die Behörden kennen das Problem, die Politiker*innen kennen das Problem. Alle wollen etwas unternehmen, aber immer noch ist nichts passiert. Wie lange kann so etwas dauern?“, richtet sich Shoura Hashemi an die neue Bundesregierung, die das Vorhaben im Koalitionsprogramm niedergeschrieben hat.
„Immer noch nicht“ müssen Polizist*innen sich ausweisen
Erfreut zeigt sich Amnesty International über den Start der Ermittlungs- und Beschwerdestelle zur Aufklärung von Misshandlungsvorwürfen gegen die Polizei, die vor mehr als einem Jahr ihre Arbeit aufnahm. Allerdings bestehen weiterhin starke Bedenken bezüglich ihrer vollständigen Unabhängigkeit, da die Stelle im Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) und damit – wie auch die Polizei – unter der Weisungsbefugnis des Innenministers angesiedelt ist.
Auch das Fehlen einer verpflichtenden Kennzeichnung erschwert die Rechenschaftspflicht von Polizeibeamt*innen. Dies fällt ebenfalls unter die Liste der „immer noch nicht umgesetzten“ – und international gebotenen – Forderungen.