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Senat verpasst historische Chance

9. August 2018

Ablehnung von legalen Schwangerschaftsabbrüchen ist "ein unverzeihlicher Rückschritt"

Der argentinische Senat hat einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in den ersten 14 Wochen abgelehnt – und damit eine historische Gelegenheit verpasst, die Rechte von Frauen und Mädchen zu schützen. Der Entscheid zementiert ein System, das jährlich Zehntausende zu heimlichen und unsicheren Schwangerschaftsabbrüchen zwingt.

„Argentinische Politiker*innen haben Hunderttausenden von Frauen und Mädchen den Rücken gekehrt, die für ihre sexuellen und reproduktiven Rechte gekämpft haben. Mit dieser Entscheidung wird lediglich der Kreislauf der Gewalt fortgesetzt, in den Frauen, Mädchen und andere, die schwanger werden können, gezwungen werden“, sagte Mariela Belski, Geschäftsleiterin von Amnesty International Argentinien.

 

Mit dieser Entscheidung wird lediglich der Kreislauf der Gewalt fortgesetzt, in den Frauen, Mädchen und andere, die schwanger werden können, gezwungen werden.

Mariela Belski, Geschäftsleiterin von Amnesty International Argentinien

Derzeit stehen Schwangerschaftsabbrüche in Argentinien unter Strafe, außer in Fällen, in denen eine Gefahr für das Leben oder die Gesundheit der Frau besteht, oder bei Vergewaltigung. Dieses Modell hat dazu geführt, dass in den letzten 30 Jahren mehr als 3.000 argentinische Frauen ihr Leben verloren haben und weitere 49.000 pro Jahr ihre Gesundheit und ihr Leben gefährden.

„Die internationale Gemeinschaft hat Argentinien mehrfach aufgefordert, die Gesetzgebung zu ändern, da sie die Menschenrechte von Frauen und Mädchen verletzt. Das Land hat diese historische Chance vertan: die Chance, ein Vorbild für die Region zu werden und in die Fußstapfen von Uruguay und Mexiko-Stadt zu treten. Es ist ein unverzeihlicher Rückschritt“, sagte Erika Guevara-Rosas, Direktorin für die Region Amerika bei Amnesty International.