Loading...
© Grzegorz Żukowski

news © Grzegorz Żukowski

Polen: Behörden müssen friedliche Proteste schützen

30. Oktober 2020

Vor den angekündigten Protestmärschen heute fordert Amnesty International die Behörden in Polen mit Nachdruck auf, das Recht auf friedlichen Protest zu schützen.

Menschen, die friedlich gegen die neuen Restriktionen für Schwangerschaftsabbrüche in Polen protestieren, wurden in den letzten Tagen mit unverhältnismäßiger Gewalt durch Polizeibeamt*innen konfrontiert und willkürlich ohne Zugang zu Rechtsberater*innen festgenommen.

Die Menschen in Polen leben unter den strengsten Regelungen in Europa, was den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen betrifft. Ihr Recht, gegen die jüngsten Einschränkungen friedlich zu protestieren, muss geschützt werden.

Draginja Nadazdin, Geschäftsführerin von Amnesty International Polen

„Die massive Solidaritätswelle für Frauen in Polen ist ein Zeichen dafür, dass die Regierung und die Behörden Frauenrechte nicht einfach ohne Widerstand weiter verletzen können. Die Menschen in Polen leben unter den strengsten Regelungen in Europa, was den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen betrifft. Ihr Recht, gegen die jüngsten Einschränkungen friedlich zu protestieren, muss geschützt werden. Etwa indem die Behörden Protestierende vor Schikanen und gewalttätigen Angriffen durch Gegendemonstrant*innen schützt“, sagt Draginja Nadazdin, Geschäftsführerin von Amnesty International Polen.

Nils Muižnieks, Europa-Direktor bei Amnesty International, sagte: „Die Frauen in Polen sind mit einem Angriff nach dem anderen auf ihre reproduktiven Rechte konfrontiert – und sie haben genug davon. Die internationale Gemeinschaft steht den Frauen Polens zur Seite. Die EU und andere internationale Akteur*innen müssen nicht nur von Solidarität mit den polnischen Frauen sprechen. Es ist höchste Zeit, dass sie Polen auch mit Nachdruck auffordern, die Rechte der Frauen zu verteidigen und friedliche Proteste zu schützen und zu fördern.“