Überall auf der Welt sind Menschen derzeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie von Ausgangssperren und sonstigen Einschränkungen betroffen. Daher verwenden viele von uns Mobiltelefone, Computer und andere Geräte, um soziale Kontakte zu erhalten. Für Aktivist*innen und Bürger*innen stellt Online-Überwachung bereits seit Längerem eine Bedrohung dar. Diese „neue Normalität“ aufgrund der Corona-Pandemie bedeutet jedoch, dass viele Menschen schlicht keine Möglichkeit haben, ihr Sozialleben auf der sichereren Offline-Ebene zu pflegen (und z.B. sensible Informationen persönlich anstatt online zu kommunizieren). Das erhöht das Risiko von Menschenrechtsverletzungen. Wir alle sind damit Cyber-Angriffen durch Internetbetrüger*innen stärker ausgesetzt, die die Pandemie für ihre Zwecke ausnützen. Wir haben sechs Tipps für dich, wie du dich auch online sicher bewegst.
1. Update dein Mobiltelefon, deinen Computer, Laptop oder Tablet und deine Apps
All deine Geräte sowie Programme, die mit dem Internet verbunden sind, sollten auf den neuesten Stand gebracht werden, um das Risiko eines Angriffs zu reduzieren. Die meisten Browser aktualisieren sich von selbst, aber wirf einen genaueren Blick auf Apps, die Zugriff auf deine Dokumente, Fotos oder Videos haben, und die du dir aus dem Web heruntergeladen hast.
Wenn du veraltete Versionen dieser Apps verwendest, ist die Chance größer, dass Bugs, also Softwarefehler, Sicherheitslücken für deine Geräte darstellen.
„Wenn du eine Datei aus dem Internet herunterlädst und diese einen solchen Softwarefehler ausnutzt, kannst du Ziel eines Angriffs werden“, so Etienne Maynier, Sicherheitsforscherin bei Amnesty Tech. „Stelle außerdem sicher, dass du nur vertrauenswürdige Software aus zuverlässigen Quellen herunterlädst, wie aus dem Apple Store oder Google Play.“
2. Denk nach bevor du klickst
Phishing-Betrüger*innen nutzen grundsätzlich Ängste und Unsicherheiten der Menschen aus – so auch jene Betrüger*innen, die während der COVID-19-Pandemie aktiv sind. Sie versenden E-Mails oder SMS-Nachrichten, in denen sie die neuesten Informationen zum Virus versprechen. Diese enthalten allerdings Links und Attachments mit versteckter Malware – eine typische Phishing-Strategie, bei der nur scheinbar neue Informationen geteilt werden.
„Cyber-Kriminelle versuchen, sich durch Phishing-Angriffe meist Zugriff auf Geräte zu verschaffen, um an geldbezogene Informationen zu gelangen. Sie verwenden z.B. auch Erpressungssoftware: Sie sperren dein Gerät und verlangen Geld, um es wieder zu entsperren,“ so Maynier.
Wenn du die Absender*innen eines E-Mails nicht kennst oder auch die Organisation oder das Unternehmen, die es verschickt hat, klicke auf keine darin enthaltenen Links und öffne keinesfalls Attachments.
Achte auch auf die Sprache, in der solche E-Mails verfasst sind: Häufig enthalten sie viele Tippfehler oder sind auffallend unprofessionell formuliert. Wenn die Nachricht scheinbar von einer dir bekannten Organisation oder Unternehmen stammt, du dir aber nicht sicher bist, ob sie echt ist, konsultiere lieber die Website der Organisation und öffne keine Links oder Attachments im E-Mail.
3. Schütze deine Privatsphäre
 Wenn du mehr Zeit online verbringst, kann es sein, dass du mehr persönliche Informationen preisgibst, als sonst. Darum ist jetzt der richtige Zeitpunkt, deine Privatsphäre-Einstellungen zu überprüfen.
„Du kannst dafür sorgen, dass Google weniger Daten über dich sammelt, wie etwa deinen Standort und deinen Suchverlauf. Deaktiviere diese Funktionen in deinem Google-Konto“, erklärt Maynier.