Der Londoner High Court hat die Ablehnung des US-amerikanischen Auslieferungsantrags für Julian Assange gekippt. Nils Muižnieks, Direktor für Europa bei Amnesty International, kommentiert den Entscheid wie folgt: „Das ist ein Hohn auf die Gerechtigkeit. Indem der High Court diesem Rechtsmittel stattgegeben hat, hat das Gericht auch die hochproblematischen diplomatischen Zusicherungen der USA akzeptiert, nach denen Assange nicht in einem Hochsicherheitsgefängnis in Einzelhaft gehalten werden soll. Die Tatsache, dass die USA sich das Recht vorbehalten, jederzeit ihre Meinung zu ändern, bedeutet, dass diese Zusicherungen das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt sind.
„Im Fall einer Auslieferung an die USA könnte Julian Assange nicht nur wegen Anklagen unter dem Spionagegesetz der Prozess gemacht werden; sondern ihm würden auch schwere Menschenrechtsverletzungen drohen, wenn er unter Bedingungen inhaftiert wird, die Folter oder anderer Misshandlung gleichkommen," sagt Nils Muižnieks.