Die Regionalverwaltung von Tschernihiw gab an, dass 47 Menschen (38 Männer und neun Frauen) bei dem Angriff getötet wurden. Verifiziertes Filmmaterial des Angriffs zeigt, dass acht Bomben dicht hintereinander abgeworfen wurden und in einer Reihe fielen, wie es für einen solchen Fliegerangriff typisch ist.
Amnesty International konnte kein legitimes militärisches Ziel am Ort des Angriffs oder in dessen Nähe identifizieren. Satellitenbilder vom 28. Februar zeigen eine Schlange von Menschen vor dem Gebäude, das von dem Angriff betroffen war. Auf der Grundlage dieser Bilder und von Zeugenaussagen geht Amnesty International davon aus, dass die meisten Opfer in einer Schlange um Essen anstanden, als die Bomben einschlugen.
Alles wurde zerstört
Als die Bomben einschlugen, befand sich Alina, eine 21-jährige Studierende, mit ihrer Familie in ihrer Wohnung in der nahe gelegenen Ivana-Bohuna-Straße.
Sie erzählte Amnesty International: „Ich hörte ein sehr, sehr lautes Summen, und ich spürte, wie unser Gebäude bebte. Es war, als würde sich unsere Wohnung aufblähen... Und dann, nach zwei Sekunden, hörte ich, wie die Fenster gegen den Innenhof zersprangen. Unser Gebäude wackelte sehr stark; ich dachte, es gäbe keine Wände mehr. Als ich das Summen hörte, rief ich meine Oma zu mir in den Korridor. Wir haben uns auf den Boden gelegt. Das hat uns wahrscheinlich gerettet.“
Alinas Eltern befanden sich auf der Straße, als die Explosion stattfand. Sie überlebten den Angriff.