Nach jahrelangem Einsatz von Amnesty und Unterstützer*innen verkündet die nigerianische Tochtergesellschaft des Ölkonzerns Shell 2015 eine Entschädigungszahlung von umgerechnet 70 Millionen Euro an 15.600 Bäuer*innen und Fischer*innen in Bodo, Nigeria, wegen zwei verheerender Lecks an einer Ölpipeline im Jahr 2008. Diese Entscheidung ebnet den Weg für weitere Klagen von anderen nigerianischen Gemeinden, die die Konsequenzen dieser Fahrlässigkeit tragen. 2021 entscheidet der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs, dass zwei weitere Gemeinden im Nigerdelta den Öl-Konzern wegen jahrelanger Ölverschmutzungen verklagen können. Auf dem Bild zu sehen: Omotola Jalade Ekeinde, nigerianische Sängerin und Schauspielerin, fordert Gerechtigkeit für die Menschen in den Fischergemeinden in der Bodo-Region des Niger-Deltas.
Infolge des Drucks zahlreicher NGOs, darunter auch Amnesty International, überarbeitet die UN 2015 die Bestimmungen zur Behandlung von Gefangenen. In den neuen Mindestgrundsätzen werden die Menschenrechte inhaftierter Personen besser geschützt. Sie zielen auf die gesellschaftliche Wiedereingliederung ab, sollen die Gefangenen vor Folter schützen, den Zugang zur medizinischen Grundversorgung verbessern und den Einsatz von Disziplinarstrafen, darunter auch Isolationshaft, einschränken.
2015 führt Irland als erstes Land der Welt über einen Volksentscheid die Eheschließung für gleichgeschlechtliche Paare Colm O’Gorman, Direktor von Amnesty International Irland, erklärte: „Diese Entscheidung signalisiert LGBTI [Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Intergeschlechtlichen] auf der ganzen Welt, dass ihre Beziehungen und ihre Familien dieselbe Daseinsberechtigung haben wie andere auch.“ Nach jahrelanger Kampagnenarbeit legalisiert Taiwan 2019 als erstes asiatisches Land die gleichgeschlechtliche Ehe.