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Mehr Schutz für 24h-Betreuer*innen: Petitionsübergabe an Sozialminister Rauch

27. Juli 2022

18.646 Menschen fordern mit uns faire Arbeit für betreuer*innen

24h-Betreuung ist ein wichtiger Bestandteil des österreichischen Pflegesystems. Doch die Betreuer*innen werden in Österreich nicht ausreichend geschützt und arbeiten häufig unter prekären Bedingungen. Im Rahmen der Kampagne „24 Stunden unverzichtbar“ fordert Amnesty International besseren Schutz und faire Arbeitsbedingungen für Betreuer*innen. 18.646 Menschen unterstützen diese Forderung und haben mit ihrer Unterschrift ihre Stimmen für die Betreuer*innen erhoben. Zum Abschluss der Kampagne übergab gestern Amnesty Österreich-Geschäftsführerin Annemarie Schlack die Petition mit allen gesammelten Unterschriften an Sozialminister Johannes Rauch, der sich für Verbesserungen einsetzen will:

Die 24-h-Betreuung ist eine wesentliche Säule des Versorgungssystems für ältere Menschen. Ich nehme daher die Forderungen der vorliegenden Petition sehr ernst und setze mich weiterhin für spürbare Verbesserungen in diesem Bereich ein.

Sozialminister Johannes Rauch

Jetzt ist es an der Zeit, zu handeln: Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen dringend angepasst werden, um besseren Schutz für Betreuer*innen zu gewährleisten. Die verpflichtende Zertifizierung der Agenturen soll Qualität und Sicherheit für alle – für die Betreuer*innen, aber auch für die betreuten Personen und Angehörige – sichern. Zeitgleich zur Petitionsübergabe veröffentlichte Amnesty, IG24 und CuraFAIR einen offenen Brief an Sozialminister Johannes Rauch und Arbeitsminister Martin Kocher, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. „Es wird Zeit, dass wir die Betreuer*innen rechtlich absichern und die angekündigten Maßnahmen nun tatsächlich auf den Boden gebracht werden”, so Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich. Die von der Regierung angekündigten Maßnahmen müssen im Herbst konkretisiert und tatsächlich umgesetzt werden.

Annemarie Schlack, Geschäftsführerin bei Amnesty International Österreich, übergab die Petition mit 18.646 Unterschriften an Bundesminister Johannes Rauch.

Danke für euren Einsatz!

18.646 Menschen haben mit ihrer Stimme gezeigt, dass sie für faire Arbeitsbedingungen eintreten. Wir möchten uns bei allen Unterstützer*innen der Kampagne für ihren Einsatz und ihre Solidarität herzlich bedanken.

Hintergrund: 24h-Betreuung in Österreich

In Österreich arbeiten mehr als 60.000 Betreuer*innen mit Gewerbeberechtigung. Ihre Arbeit ist unverzichtbar, für die Menschen, die sie betreuen, und für die gesamte Gesellschaft. Doch die Betreuer*innen arbeiten häufig unter unfairen, unsicheren und prekären Bedingungen. Ihre Rechte werden in Österreich nicht geschützt. Die COVID-19 Pandemie hat die Situation der Betreuer*innen häufig noch verschärft und ihre prekären Arbeitsbedingungen in den Fokus gerückt. Die österreichischen Behörden müssen daher dringend Maßnahmen ergreifen, um die Situation von Betreuer*innen zu verbessern. 

24h-Betreuung in Österreich

Wie ist es möglich, dass die Betreuer*innen in Österreich unter dem Mindestlohn bezahlt werden? Warum verursacht ihr Status als Selbstständige eine Vielzahl von Problemen für die Betreuer*innen? Und was braucht es, damit die Rechte der Betreuer*innen und der zu betreuenden Menschen in Österreich gewahrt werden? Auf dieser Seite findest du Antworten auf diese Fragen, beispielhaften Einblick in die Situation der Betreuer*innen und in ein wichtiges Thema, das die meisten von uns früher oder später betrifft.