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Mehr als die Hälfte bereit, sich für die Menschenrechte zu engagieren

7. Dezember 2016

Umfrage zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.

Amnesty International hat sich in Kooperation mit INTEGRAL umgehört, welchen Wert die Österreicherinnen und Österreicher Menschenrechten zuordnen und ob sie bereit sind, sich persönlich für sie einzusetzen.

  • Amnesty International ist nahezu allen Befragten (95%) bekannt. Unabhängigen Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International wird der mit Abstand erfolgreichste Einsatz für die Einhaltung der Menschenrechte zugeschrieben.
  • 38% sehen die Menschenrechte in Österreich als bedroht, 85% empfinden sie weltweit als gefährdet.
  • Mehr als die Hälfte ist bereit, Menschenrechtsorganisationen durch
    persönlichen Einsatz oder Geld zu unterstützen.
  • Alle Menschen haben ein Recht auf Menschenrechte – 97% stimmen zu.

Den Menschen in Österreich ist es bewusst und wichtig, dass Menschenrechte für uns alle gelten. Politik muss immer in Übereinstimmung mit den Menschenrechten erfolgen. Dazu hat sich unsere Regierung auch in internationalen Menschenrechtsabkommen verpflichtet. Wir erinnern sie mit Hilfe unserer zigtausend Unterstützerinnen und Unterstützern laufend an dieses Versprechen.

Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich

Hohes Ansehen der Menschenrechtsorganisationen

Nach Ansicht der Befragten setzen sich Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International mit Abstand am besten (55%) für die Einhaltung der Menschenrechte ein. Mit deutlichem Abstand folgen der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (19%), UN-Organisationen (18%) und nationale Regierungen (8%).

Dieser Befund überrascht nicht. In den letzten Jahren ist das Vertrauen in staatliche Institutionen geringer geworden. Demgegenüber haben zivilgesellschaftliche Organisationen an Bedeutung gewonnen.

Bertram Barth, Geschäftsführer von INTEGRAL

Amnesty International ist nahezu allen Befragten (95%) bekannt. Am erfolgreichsten wird der Einsatz von Amnesty International für das Recht auf Meinungsfreiheit angesehen, gefolgt von Recht auf Asyl und Recht auf Familienleben.

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Junge sehen Menschenrechte eher bedroht

49% empfinden die Menschenrechte als eine Selbstverständlichkeit. 21% der  Befragten zwischen 14 und 69 Jahren sehen weltweit eine sehr starke Bedrohung der Menschenrechte, weitere 64% empfinden sie als eher stark. Dagegen fällt die wahrgenommene Bedrohung der Menschenrechte in Österreich mit 9% (sehr stark) bzw. 29% (eher stark) vergleichsweise geringer aus. Dabei sind Personen unter 39 Jahren deutlich skeptischer als ältere Befragte.

Mehr als die Hälfte ist bereit, sich zu engagieren

57% sind generell bereit, sich bei Menschenrechtsorganisationen zu engagieren. Dabei ist man bei persönlichem Einsatz mit 36% Bereitschaft etwas zurückhaltender als bei Geldspenden (41%). Die höchste Entschlossenheit zum tatkräftigen Engagement haben die Postmateriellen (90%) sowie die Jüngsten (die 14 bis 19jährigen). „Die Relevanz der Menschenrechte ist erwartungsgemäß im Milieu der Postmateriellen am stärksten ausgeprägt. Die Postmateriellen sind kritische und besonders wertorientierte Menschen, großteils mittleren Alters. Besonders interessant ist aber auch, dass die ganz Jungen offenbar die Menschenrechte wiederentdecken“, so Bertram Barth, Geschäftsführer von INTEGRAL.

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„Menschenrechte zu verteidigen erfordert viel Mut und ist heute wichtiger denn je. Es macht uns sehr stolz zu sehen, dass es so viele Menschen in Österreich gibt, die sich für andere einsetzen und für Menschenrechte einstehen. Wie jetzt gerade beim Briefmarathon, einer weltweiten Solidaritätsaktion für Menschen, die zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Gemeinsam verändern wir so die Welt“, sagt Annemarie Schlack.

Die Hälfte ist gut informiert

9% geben an, sehr gut über das Thema Menschenrechte informiert zu sein, weitere 45% empfinden ihren Wissensstand als eher gut. Dabei spielt die Wertorientierung eine große Rolle: Betrachtet man das Ergebnis nach den Lebenswelten der Sinus-Milieus®, so fällt auf, dass die gesellschaftskritischen Postmateriellen ihre Kenntnisse am besten einschätzen. Für besonders schlecht informiert halten sich die beiden Milieus der Mitte: Die bürgerliche Mitte und die Adaptiv-Pragmatischen.

Das sind Ergebnisse aus der INTEGRAL-Eigenforschung. Bei einer Online-Befragung wurden im November 2016 1.751 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung zwischen 14 und 69 Jahren zu diesem Thema befragt.

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