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Iran: Mehr als 1 Million Menschen fordern Nasrin Sotoudehs Freilassung

13. Juni 2019

Mehr als eine Million Menschen in über 200 Ländern überall auf der Welt äußerten gemeinsam ihre Empörung über die Gefängnisstrafe der prominenten iranischen Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh. Nach zwei unfairen Gerichtsverfahren wurde sie zu 38 Jahre und 6 Monate Gefängnis sowie 148 Peitschenhiebe verurteilt. Iranischen Botschaften auf der ganzen Welt wurden heute Unterschriften von Personen übergeben, die Nasrins bedingungslose Freilassung forderten. 

Ein Jahr nach Nasrin Sotoudehs Festnahme organisierte Amnesty International eine weltweit koordinierte Übergabe der gesammelten Unterschriften an die iranischen Behörden. Amnesty, gemeinsam mit über eine Million Menschen weltweit, fordert die umgehende und bedingungslose Freilassung von Nasrin. Gemäß den iranischen Strafvorschriften wird sie 17 Jahre in Haft bleiben müssen.

„Nasrin Sotoudehs grausame Strafe, zu der sie für die Verteidigung von Frauenrechten und wegen ihres Einsatzes gegen die diskriminierenden und erniedrigenden Verschleierungsgesetze verurteilt wurde, hat überall auf der Welt für einen Aufschrei gesorgt. Ihre ungerechte Verurteilung empört hunderttausende Menschen, die in einem bewegenden Akt der Solidarität Nasrins Freilassung fordern“, so Philip Luther, Direktor für Research und Lobbyarbeit im Nahen Osten und Nordafrika bei Amnesty International.

Jetzt Nasrins Freilassung fordern!

 

Wir hoffen, dass diese breite Unterstützung Nasrin Sotoudeh zeigt, dass sie – trotz dieser unmenschlichen Strafe – nicht allein ist. Heute senden wir den iranischen Behörden eine deutliche Botschaft: Die Welt sieht nicht weg! Wir werden solange weiterkämpfen, bis Nasrin Sotoudeh frei ist.

Philip Luther, Direktor für Research und Lobbyarbeit im Nahen Osten und Nordafrika bei Amnesty International

Amnesty International fordert die iranischen Behörden dazu auf, diese Angriffe auf MenschenrechtsaktivistInnen, einschließlich MenschenrechtsanwältInnen und FrauenrechtlerInnen zu unterlassen.

„Diese Kampagne zeigt, dass uns – egal, ob wir in Argentinien, Kamerun, Japan, Pakistan oder Spanien leben – unsere Mitmenschlichkeit vereint und wir gemeinsam gegen Menschenrechtsverletzungen aufstehen müssen, wo immer auf der Welt sie begangen werden“, so Philip Luther.

Bis 10. Juni hatten 1.188.381 Menschen die Petition von Amnesty International unterzeichnet.

Hintergrund

 

Nasrin Sotoudeh ist eine bekannte Menschenrechtsanwältin und Frauenrechtlerin, die sich in ihrer Arbeit friedlich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzt. Sie kämpft dabei gegen die diskriminierende Verschleierungspflicht und die Todesstrafe. Am 13. Juni 2018 wurde sie festgenommen.

Im März 2019 wurde sie aufgrund ihrer Menschenrechtsarbeit zu einer Gefängnisstrafe von 33 Jahren und sechs Monaten sowie 148 Peitschenhieben verurteilt. Gemäß den iranischen Strafvorschriften muss sie davon 12 Jahre tatsächlich im Gefängnis verbringen.

Im September 2016 wurde Nasrin Sotoudeh in Abwesenheit in einem gesonderten Fall, der jedoch ebenso mit ihrer Menschenrechtsarbeit zusammenhing, zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt.

Zählt man beide Fälle zusammen, beläuft sich ihre gesamte Gefängnisstrafe auf 38 Jahre und sechs Monate, wovon sie 17 Jahre tatsächlich in Haft bleiben muss.

 

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