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© Amnesty International/Richard Burton

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Europas leere Versprechen

22. September 2016

Zehntausende Asylwerber*innen warten in Griechenland auf Umverteilung (Relocation)

Ein Jahr nachdem sich die EU-Staats-und Regierungschefs auf die Umverteilung von Asylwerber*innen auf alle EU-Mitgliedsstaaten geeinigt hatten, sitzen immer noch Zehntausende in Griechenland fest. Zum Jahrestag veröffentlicht Amnesty International zahlreiche detaillierte Geschichten von Menschen, die unter verheerenden Bedingungen in Griechenland warten, sowie Daten und Fakten zur Situation von Asylwerber*innen in Griechenland: Amnesty Greece Relocation Briefing

Aus mangelndem politischem Willen sind diese besonders verletzlichen Menschen dazu verdammt, in großer Not und belastender Unsicherheit auszuharren.

Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty International Österreich

Weniger als sechs Prozent an einem sicheren Platz

Letztes Jahr boten alle EU-Mitgliedstaaten an, zusammen innerhalb von zwei Jahren 66.400 Asylwerber*innen von Griechenland zu übernehmen und ihre Asylverfahren durchzuführen. Nach einem Jahr sind erst 3.734 Menschen tatsächlich übernommen. 

Beim derzeitigen Tempo wird es 18 Jahre dauern, bis die Quote erfüllt ist. Eine Quote, welche die Staaten selbst angeboten haben. Das ist beschämend. Die EU-Mitgliedstaaten müssen die Verantwortung für diese relativ kleine Anzahl von Flüchtlingen fair teilen. Es ist lächerlich, dass sie es nicht schaffen, diese humanitäre Krise gemeinsam zu lösen.

Heinz Patzelt

„Die europäischen Regierungen müssen ihre Versprechen einhalten.  Sie müssen den Menschen endlich den Schutz und die Würde geben, die sie verdienen.“

Konkret muss dringen die Anzahl der Umverteilungen (Relocations) erhöht, die Verfahren in Griechenland beschleunigt, humanitäre Visa ausgestellt und rasche und unkomplizierte Familienzusammenführung ermöglicht werden.