Spender*innen fördern unsere Menschenrechtsarbeit finanziell.
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Der Amnesty International Österreich Tätigkeitsbericht 2020
Amnesty Österreich 2020
Einzelaktionen setzten Unterstützer*innen, d. h. Unterschriften und Appelle.
Aktivist*innen unterstützen im Alarmeinsatz-Netzwerk Menschen in Gefahr.
Menschen erreichen wir mit unserem Bildungsangebot.
Aktivist*innen in lokalen Gruppen und Netzwerken sind in ganz Österreich aktiv.
stimmberechtigte Mitglieder gestalten unseren Verein mit.
2020 war ein Jahr, in dem nichts blieb, wie es einmal war: Zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie nahmen Staaten plötzlich Einfluss auf unser Leben, wie es zuvor undenkbar gewesen wäre. Weltweit wurden zum Schutz von Gesundheit und Leben Lockdowns verhängt. Plötzlich waren wir mit neuen Formen der Überwachung konfrontiert, mussten im Supermarkt mit Masken unser Gesicht verhüllen und uns die Frage stellen, ob es überhaupt erlaubt ist, auf einer Parkbank zu sitzen. Die Einschränkungen unserer Menschenrechte waren – und sind zum Teil bis heute – weitreichend.
2020 war ohne Zweifel ein herausforderndes Jahr. Doch es war auch ein Jahr mit vielen gemeinsamen Erfolgen und schönen Momenten. Diese möchten wir mit dem Tätigkeitsbericht 2020 zelebrieren und zeigen, wie wir uns hier in Österreich für Menschenrechte eingesetzt haben und was wir mit Tausenden aktiven Menschen in vielen Ländern der Welt erreichen konnten.
Vielen Dank für euer Vertrauen, eure Treue und wertvolle Unterstützung!
Annemarie Schlack & Aurélie Tournan Geschäftsführerinnen Amnesty International Österreich
Gemeinsame Erfolge, schöne Momente
COVID-19 und Menschenrechte
Mit Ausbruch der COVID-19-Pandemie nahm der Staat plötzlich Einfluss auf unser Leben, wie es zuvor undenkbar gewesen wäre: Um die öffentliche Gesundheit zu schützen, wurden verschiedene Menschenrechte gegeneinander abgewogen. Zum Schutz von Leben und unserer Gesundheit ist das notwendig, gleichzeitig jedoch eine heikle Angelegenheit. Wir haben die Entwicklungen daher laufend beobachtet, analysiert und uns für die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen eingesetzt – in Österreich und weltweit.
Starke Stimmen aus Ungarn
Seit mehreren Jahren stehen Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit in unserem Nachbarland zunehmend unter Beschuss. In einer gemeinsamen Kampagne mit Amnesty Ungarn erzählten ungarische Aktivist*innen in einer Videoreihe, was ihnen Mut gibt, sich trotz drohender Repressionen zu engagieren, und warum es wichtig ist, dass wir alle uns für Rechtsstaatlichkeit und für die Wahrung der Menschenrechte in Europa einsetzen.
Einsatz für Menschen in Gefahr
Gemeinsam konnten wir im letzten Jahr viele wichtige menschenrechtliche Erfolge feiern, Menschen in Gefahr helfen und Menschenrechtsverteidiger*innen unterstützen. Dazu gehören die usbekische Bloggerin Nafosat Olloshkurova, die aus der Psychiatrie entlassen wurde, und der Politologe Nicmar Evans aus Venezuela, der gemeinsam mit 110 anderen Gefangenen freigelassen wurde.
Menschenrechtsbildung geht auch online
Wir müssen Menschenrechte kennen, um sie für uns selbst und andere einfordern zu können. Deshalb haben wir unser Bildungsangebot im Jahr 2020 verstärkt online angeboten – von Webinaren über interaktive Trainings in der Erwachsenenbildung bis hin zu Online-Workshops mit Schulklassen. Allein in der Erwachsenenbildung konnten wir mit unserem Online-Angebot 1.615 Menschen in ganz Österreich erreichen! Besonders gefragt waren die Kurse „Menschenrechte zeichnen“ und „Situationsberichte von Geflüchteten auf Lesbos“.
Briefmarathon 2020
Gemeinsam mit 12.119 Menschen in Österreich haben wir den durch Polizeigewalt erblindeten Studenten Gustavo Gatica aus Chile, den zu Unrecht inhaftierten Menschenrechtsverteidiger Germain Rukuki aus Burundi, die saudi-arabische Frauenrechtsverteidigerin Nassima al-Sada und türkische LGBTIQ-Aktivist*innen mit 33.166 Appellbriefen, Postkarten und E-Mails unterstützt.
Gemeinsam für Julian Assange
Die US-Regierung verfolgt Julian Assange aufgrund der Veröffentlichung von Dokumenten, in denen mögliche Kriegsverbrechen des US-Militärs dokumentiert sind. Ein Angriff auf die Meinungsfreiheit! In wenigen Wochen forderten weltweit über 400.000 Menschen gemeinsam mit Amnesty, die Anklagen gegen Assange fallenzulassen. In Österreich ist es unser bisher erfolgreichster Appell: Über 25.000 setzten sich für Meinungsfreiheit ein.
Bericht zur UPR Österreichs
Mit unserem Bericht zur universellen Menschenrechtsprüfung (UPR) Österreichs konnten wir einen wichtigen Beitrag für eine konsequentere Menschenrechtspolitik leisten! Unsere Empfehlungen waren Teil der Überprüfung vor dem UN-Menschenrechtsrat und wurden von Österreich auch angenommen, wie z. B. eine Stelle zur unabhängigen Aufklärung von Polizeigewalt, unabhängige Rechtsberatung für Asylsuchende und die Stärkung von sozialen Rechten.
YouForum 2020 Stream
3 Tage, 26 Stunden, 11 Themen und ein Stream: Das YouForum 2020 bot jungen Menschen in ganz Österreich ein vielseitiges Programm aus Interviews, Musik-Acts und Möglichkeiten zur Vernetzung – und das alles per Online-Stream. Das Forum wurde von jungen Aktivist*innen für junge Menschen gemacht, die sich für Menschenrechte einsetzen möchten: Youth-Aktivist*innen moderierten und führten Interviews mit Menschenrechtsverteidiger*innen aus der ganzen Welt.


