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62 Menschen vor italienischer Küste ertrunken: Sichere, legale Routen nach Europa dringend notwendig

27. Februar 2023

Nach dem gestrigen tragischen Schiffbruch vor der Küste von Steccato di Cutro in Italien, bei dem mindestens 62 Migrant*innen, darunter auch Kinder, ihr Leben verloren, fordert Eve Geddie, Leiterin des EU-Büros von Amnesty International:

„Die Trauer und das Entsetzen, das wir alle über diese tragischen Todesfälle empfinden, müssen von den europäischen Regierungen in Taten umgesetzt werden. Sie müssen sicherstellen, dass es sichere und legale Wege für die Menschen gibt, um die EU zu erreichen."

„Anstatt Europas Grenzen noch abweisender zu machen, indem Menschen zurückgedrängt und NGO-Retter*innen kriminalisiert werden, die versuchen, Leben auf See zu retten, sollten sich die europäischen Regierungen darauf konzentrieren, sichere Routen für Migrant*innen zu gewährleisten“, so Eve Geddie.

Wie viele Menschen müssen noch sterben, bevor die europäischen Politiker*innen erkennen, dass die Blockade sicherer und legaler Routen und die Kriminalisierung von Rettungskräften die Menschen nicht davon abhält, diese Reisen zu unternehmen – sie macht sie nur noch gefährlicher.

Eve Geddie, Leiterin des EU-Büros von Amnesty International

Kriminalisierung von Seenotrettung

Am 15. Februar 2023 verabschiedete Italien strengere Vorschriften für Hilfsorganisationen, die Migrant*innen auf See retten. Wenn sie sich nicht an die Vorschriften halten, drohen ihnen Geldstrafen oder die Beschlagnahmung ihrer Schiffe. Am 23. Februar wurde das Rettungsschiff von Ärzte ohne Grenzen (MSF), die Geo Barents, für 20 Tage beschlagnahmt und die Organisation zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt.